Korrigiert ins vierte Quartal

Monatskommentar Oktober 2020

Eines muss man dem Börsenmonat September lassen: er hat vieles gehalten, was man an der Börse klassischerweise von ihm erwartet. Zunächst ging die fulminante Rallye an den Aktienmärkten weiter und die Indizes waren nah an ihren Höchstständen vom Jahresanfang angekommen – teils sogar darüber. In diese Phase platzte dann eine ordentliche Korrektur. Nicht nur punktuell: Alle bedeutenden Indizes korrigierten bislang zweistellig, auch die bisher scheinbar unverwundbaren Technologiewerte kamen nicht ungeschoren davon.

Das wiederum ließ die Nachfrage nach Anleihen der Bundesrepublik steigen – und ihre Rendite sinken. Sogar der Goldpreis gönnt sich derzeit noch eine Verschnaufpause: nach seinem starken Kursverlauf der letzten Monate bewegt er sich jetzt um die Marke von 2.000 USD pro Unze.

Seit Wochen dominiert auch das Corona-Virus wieder die Nachrichten und setzt den Märkten stärker zu als in den Monaten zuvor. Die zurückgekommene Verunsicherung und die Furcht vor erneuten Lockdowns drücken auf die Stimmung und die Kurse. Die Märkte blicken daher gebannt auf die Forschungslabore und hoffen auf die baldige Zulassung eines Impfstoffs.

Und dann ist da ja noch der Wahlkampf in den USA: Die Rhetorik gerade des Präsidenten und das Einbinden aktueller politischer Themen in den Wahlkampf, wie den Handelskrieg, sind für eine dynamische Erholung nicht hilfreich. Auch von der US-Notenbank Fed gab es einen kleinen Dämpfer. Dass sie den Leitzins die nächsten drei Jahre nicht erhöhen möchte, war von den Märkten erwartet worden. Noch besser hätte ihnen ein kräftiger Schluck Liquidität gefallen, aber diese Hoffnung wurde nicht erfüllt: das Kaufprogramm der Fed wurde nicht aufgestockt.

In Summe ist und war eine Korrektur überfällig. Der Zeitpunkt, die Marktbreite und der Umfang passen auch in ein saisonales Bild. Mit Blick nach vorne halten wir weiter an unserer grundsätzlich positiven Markteinschätzung fest und gehen von langfristig steigenden Aktienkursen aus. Rücksetzer wie der aktuelle bieten Einstiegschancen, die wir in ausgewählten Titeln nutzen. Die Allokation und die Diversifikation unserer Portfolien ermöglichen es, Korrekturphasen sehr stabil zu überstehen und die gebotenen Chancen zu nutzen.

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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