Warum wir uns jetzt schon auf das Frühjahr freuen dürfen
Die täglich ernsteren Corona-Meldungen lassen keinen Zweifel daran, dass uns über den Winter einige anstrengende Monate bevorstehen. Und doch scheint das Ende der Pandemie in Sicht zu sein. Bei allen Diskussionen um Wirksamkeit und Mengen möglicher Medikamente, ist die Zulassung der ersten Impfstoffe in greifbare Nähe gerückt.
Mit dieser Perspektive vor Augen hebt sich auch der bleierne Schleier, der momentan über der Menschheit liegt und wir können optimistischer nach vorne blicken. Bereits im Frühjahr dürfte sich das Zusammentreffen von zwei positiven Effekten bemerkbar machen, wenn zum geringeren Infektionsgeschehens (witterungsbedingt) eine immer größere Zahl geimpfter Menschen hinzukommt. Wir gehen davon aus, dass dann eine Vielzahl von Einschränkungen aufgehoben wird und dass wir alle wieder zurück in unser gewohntes und teils schmerzlich vermisstes Leben finden können. Nicht sofort, aber in immer schnelleren Schritten.
Die Börsen nehmen bekanntermaßen viele dieser Entwicklungen vorweg, und so ist es auch hier. Einen kleinen Eindruck konnten wir uns schon nach dem Zulassungsantrag von Biontech am 10. November gewinnen: Die Kurse von Airlines beispielsweise explodierten geradezu. Wir glauben daher, dass wir vor einer Favoriten-Branchenrotation stehen – zumindest vor einer teilweisen. Die sogenannten „stay-at-home“ Aktien, also Titel die von Heimarbeit und mehr (unfreiwilliger) Zeit zuhause profitieren, konsolidieren eher. Aktien, die im Jahresverlauf zurückgeblieben waren, holen dagegen auf. Auch (oder gerade) jetzt gilt jedoch: Strohfeuer sind keine gute Anlagestrategie. Es gilt daher, die Werte herauszufiltern, die gut durch die Krise gekommen sind und ein dauerhaft profitables Geschäftsmodell haben.
Nun haben wir bei der Fürst Fugger Privatbank diese Rotation in den letzten Monaten schon antizipiert und nicht alles, was in den letzten Monaten gut gelaufen ist, wird gleich unter Druck geraten. Wir behalten daher die auch weiterhin gut laufenden US-Technologiewerte und haben diese durch günstige Perlen aus den klassischen Industrien ergänzt. Dabei ist uns klar, dass auch in diesen klassischen Branchen viele Dinge nach der Pandemie nicht mehr so sein werden, wie vorher. Aber genauso, wie wir noch vom Weihnachts-Onlinegeschäft 2020 profitieren möchten, wollen wir in den Portfolios die Nachholeffekte mitnehmen, wenn die Corona-Beschränkungen sukzessive auslaufen. Auch 2021 wird die Musik am lautesten jenseits des Atlantiks und in China spielen. Auch dort haben wir unsere Investitionen ausgebaut.
Insgesamt sind wir für die kommenden Monate positiv für die Aktienmärkte gestimmt. Zu den oben beschriebenen Effekten kommen noch diverse Stimulierungspakete hinzu. Und mit der ehemaligen Fed-Chefin Janet Yellen, erwartet uns eine US-Finanzministerin, die für eine lockere Finanzpolitik bekannt ist.