US-Aktien in neuer Rolle als Achillesferse
Donald Trumps Aktionismus und anhaltende Handelskonflikte haben die Stimmung an den Finanzmärkten zuletzt merklich eingetrübt und die Volatilität zurückgebracht. Angesichts einer möglichen Wachstumsabkühlung in den USA, geopolitischer Spannungen und der Unsicherheit über den künftigen Kurs der Fed sind die Märkte nervös.
Vor allem US-Aktien, die in den letzten zwei Jahren als Wachstumsmotor galten und einen Anteil von rund 72 % am MSCI World Index ausmachen, sind unter Druck. Und der nimmt mit jeder neuen Zolldrohung zu. Eine einseitige Ausrichtung auf den US-Markt birgt derzeit Gefahren für das Portfolio. Stattdessen rücken alte Grundsätze wie eine breitere geografische Streuung und eine Multi-Asset-Diversifikation wieder in den Vordergrund.
Europäische Aktien hingegen profitieren aktuell. Dies ist einer zu erwartenden konjunkturellen Erholung, Impulsen durch die Lockerung der Schuldenbremse in Deutschland, erhöhten Verteidigungsausgaben und der Chance auf ein Kriegsende in der Ukraine zu verdanken. Zahlreiche europäische Unternehmen erzielen ihre Umsätze global und scheinen weniger stark von den Handelsstreitigkeiten betroffen zu sein als anfänglich vermutet. Stabilisierungstendenzen in China deuten außerdem auf eine positive Dynamik hin, die das Wachstum in Asien insgesamt befördern könnte.
Neben der regionalen Ausweitung ist auch auf eine Diversifikation der Anlageklassen zu achten, etwa mit Anleihen hoher Bonität oder Gold, das sich historisch als Krisenschutz bewährt hat. Mittel- bis langfristig bleibt eine Mischung unterschiedlicher Rendite- und Risikotreiber der Schlüssel, um das Portfolio widerstandsfähig zu machen. Marktstimmungen können sich schnell ändern und eine allzu große Abhängigkeit vom US-Markt ist derzeit eine potenzielle Schwachstelle im Portfolio. Hier empfehlt sich eine nach Regionen und Assetklassen diversifizierte Strategie. Mit ihr lässt sich der aktuellen Unsicherheit mit einer soliden Risikostreuung begegnen, ohne die langfristigen Ertragsperspektiven aus den Augen zu verlieren.