Markt zieht auch jenseits der „Magnificent 7“ an
So wie jedes Jahr Weihnachten völlig überraschend vor der Tür steht, vergeht auch in diesem Jahr die Zeit nach dem Sommer viel zu schnell und das letzte Quartal des Jahres ist bereits in vollem Gange. Den Beginn dieses letzten Jahresabschnitts markierten die Unternehmensberichte über das abgelaufene dritte Quartal, das sich eher durchwachsen präsentiert hatte. In Anbetracht einiger konjunktureller Molltöne waren die Erwartungen an die Ergebnisse der Unternehmen zuletzt nach unten korrigiert worden. Doch die Märkte scheinen inzwischen wieder positiver gestimmt zu sein.
Niedrige Erwartungen und belebte Märkte: Das bietet Raum für Überraschungen, den einige Unternehmen bereits nutzen konnten. Viele Indizes markierten in der Folge bereits neue Allzeithochs. Dabei fällt auf, dass diese positive Entwicklung nicht nur von den üblichen Zugpferden der vergangenen Monate und Jahre ausgeht. Neben den bereits bekannten sogenannten „Magnificent 7“ etablieren sich zunehmend weitere Unternehmen und Branchen. Das ist überaus nützlich, wenn ein starker Trend gesetzt werden soll.
Unterstützung dafür kommt auch von den Zentralbanken. Mit ihren teils beherzten Zinsschritten haben sie klare Signale gesetzt und die Normalisierung der Zinspolitik wirkt sich auf alle Anlageklassen aus. Einhergehend mit den Senkungen der Leitzinsen sind die Renditen bei Staats- und Unternehmensanleihen rückläufig. Besonders deutlich ist dies bei kürzeren bis mittleren Laufzeiten zu erkennen – bei längeren Laufzeiten (z.B. 10-12 Jahre) bislang weniger. Trotz allen Rückgangs sind die Renditen nach wie vor auskömmlich. Hier sind die Anleger im Vorteil, die frühzeitig mit der Zinssicherung begonnen haben.
Einen sehr starken Lauf sehen wir weiterhin beim Gold. Die Nachfrage ist ungebrochen und der der Kurs für eine Feinunze (USD) hat seit Jahresbeginn um rund 32 % angezogen.
Unbeeindruckt von der vorherrschenden „Multikrise“ (Naher Osten, Ukrainekrieg, Konjunkturschwäche, …) ziehen die Kapitalmärkte ihre Kreise. Wir kennen diese Abkoppelung aus dem Vorjahr und interpretieren sie als Vorgriff auf zukünftige Entwicklungen. Unsere Portfolien sind weiterhin von einer positiven Aktienmeinung und gut ausgeschöpften Aktienquoten geprägt. Daneben halten wir es für ratsam, ausreichend Liquidität vorzuhalten, um Chancen zu nutzen und investieren zu können. Eine breite Streuung erlaubt es, von der Entwicklung des breiten Aktienmarktes zu profitieren. Das Tagesgeschäft wird bei Aktien in den nächsten Wochen sicherlich etwas Volatilität mit sich bringen. Bei Anleihen sehen wir derzeit die attraktivsten Renditen bei mittleren Laufzeiten.