Stimmung lau, Märkte stabil

Bei eher neutraler Marktstimmung verhalten sich die Aktienmärkte auffällig ruhig

Ein interessanter Indikator für die Stimmung an den Märkten ist der sogenannte „Fear & Greed Index“. Er misst die Balance zwischen Optimismus (Greed) und Vorsicht (Fear). Seit einiger Zeit befindet er sich einigermaßen im Gleichgewicht: An den Märkten herrscht zwar keine Euphorie, aber auch keine große Angst vor echten Verwerfungen. Interessant dabei: Die Aktienmärkte haben sich auch in der Breite eher stabilisiert.

Dabei ist das gesamte politische und wirtschaftliche Szenario alles andere als einfach: Weltweit ist 2024 ein Superwahljahr, in viele Parlamente ziehen die Rechtspopulisten ein mitsamt den erwarteten Auswirkungen wie nachlassender Haushaltsdisziplin oder teils massiven Einschränkungen des Warenverkehrs. Und für Europa wird eine kräftige Eintrübung bei der Wirtschaftsentwicklung erwartet. Mit der Wiedereinführung von Strafzöllen, z.B. auf chinesische Autos, könnte jetzt auch in Europa eine neue Ära für das weltweite Export- und Importgefüge anbrechen.

Dabei gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa und der in den Vereinigten Staaten. Dies gilt auch ohne die besondere Situation an der Wall Street mit dem wachsenden Anteil der Technologiewerte.

Die Frage für Anleger ist daher, wie sie ihr Depot für eine wirtschaftlich sehr viel kompliziertere Welt richtig aufstellen. Ein ausreichend hohes Gewicht an US-Aktien ist dafür unabdingbar. Dafür gibt es drei Gründe. Zum einen haben sich US-Aktien in der Vergangenheit regelmäßig besser entwickelt als europäische Titel. Zum anderen ist dies auch fundamental in den Unternehmensergebnissen erkennbar. Und schließlich gibt es eigentlich nur dort die entsprechenden technologisch positionierten Unternehmen.

Doch auch Europa bietet Investitionsmöglichkeiten, etwa in günstig bewertete europäische Blue Chips. Und, nicht zu vergessen, auch bei den Anleihen gibt es mittlerweile wieder erzielbaren Renditen, auf die man nicht verzichten sollte. Je nach Risikopräferenz sollten die eigentlich in keinem gut strukturierten Portfolio fehlen.

Oliver Grass

Oliver Grass

Der Financial Planner (ebs) und Eco Berater (ethische und nachhaltige Kapitalanlage) ist seit 2010 in der Niederlassung Nürnberg und dort für die Verwaltung individueller Mandate und Spezialmandate verantwortlich. Hintergrund war nach Studium und Traineeprogramm (1990) eine jahrelange Tätigkeit im Großbankenbereich. Sein Schwerpunkt liegt in der Vermögensverwaltung für Private und Institutionelle Kunden unter Einbeziehung aller Anlageklassen und Instrumente.

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