Value- und Dividendentitel feiern Comeback

Nach der Tech-Rallye ziehen jetzt auch andere Aktien nach

Stand die Erholungsbewegung an den Börsen zunächst ganz im Zeichen der großen Tech-Firmen, scheinen für Marko Behring, Leiter Asset Management der Fürst Fugger Privatbank, nun andere Werte nachzuziehen: „Seit Beginn des zweiten Halbjahres sehen wir eine fast synchrone Erholung  auf breiterer Basis.“ Dies lässt sich am „gleichgewichteten“ MSCI World ablesen, der alle dort gelisteten Titel gleich bewertet. Er hat sich seit Anfang Juli fast genauso gut entwickelt, wie der echte, marktkapitalisierungsgewichtete MSCI World.

Für Behring zeigen sich hier zwei Trends: „Die Erholungsbewegung verbreitert sich zunehmend.“ Offenbar haben die Anleger begonnen, stärker über den Tellerrand hinauszusehen. „Im Schatten von Big-Tech und Bio-Tech entwickeln sich mittlerweile auch andere Titel sehr ordentlich“, so Behring. Für ihn sind auch nicht alle Tech-Titel automatisch empfehlenswert.

Value und Dividende wieder attraktiver

Die zweite Entwicklung ist, dass frühere Anleger-Lieblinge wie Value- und Dividendentitel ein Comeback zu feiern scheinen. Hier sieht Behring auch einen signifikanten Unterschied zwischen privaten und professionellen Anlegern. „Wir hören immer wieder von privaten Anlegern, die etwas wahllos in Technologieaktien investieren. Die Profis sind hier selektiver.“  Dies liegt für ihn zum einen an einer etwas differenzierten Betrachtung – spätestens seit dem Wirecard-Skandal. Außerdem haben die Value- und Dividendentitel Nachholbedarf. „Die Schere zwischen Big-Tech und Bio-Tech einerseits und Value und Dividende andererseits hat begonnen, sich wieder etwas zu schließen“, so Behring. Dafür sieht er auch handfeste Gründe: „Die Wachstumstitel werden kaum in dem bisherigen Tempo weiterlaufen und die Value- und Dividendentitel haben klares Erholungspotenzial. Einige Anzeichen sprechen dafür, dass dort in den kommenden Monaten die Börsenmusik spielen wird.“

Was bedeutet das für die Depots der Anleger?

Für ihre Depots geht die Fürst Fugger Privatbank davon aus, dass die Valuetitel gegenüber Growth im Verlauf der nächsten 12 Monate Boden gutmachen werden. Marko Behring betont: „Big-Tech gehört nach wie vor in die Portfolien. Wir haben uns allerdings auch mit Dividenden- und Valuetiteln eingedeckt, die noch nicht alle Anleger auf dem Schirm haben.“ Die Privatbank hat sich in den Vermögensverwaltungsmandaten breiter aufgestellt und will die eher unruhigen Märkte der kommenden Wochen nutzen, um Opportunitäten zu nutzen und nachzukaufen.

Foto Marko Behring

Marko Behring

Leiter Asset Management. Nach seinem Studium der Betriebswirtschafslehre und einer Tätigkeit bei einem Hamburger Bankhaus trat er 2011 in die Fürst Fugger Privatbank ein. Er ist Teil des Managementgremiums des FFPB Global Flex und des FFPB Konservativ und zudem verantwortlich für die Verwaltung von Spezialmandaten.

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