für die Woche vom 07. – 11.07.2025
DAX
In der vergangenen Handelswoche verlor der DAX 246 Punkte oder 1,0 %. Aus charttechnischer Sicht war es wichtig, dass die Unterstützung bei 23.500 Punkten nicht nachhaltig unterschritten worden ist. Somit kann die aktuelle Entwicklung als typische Konsolidierung im übergeordneten Aufwärtstrend gewertet werden. Die entscheidenden Marken sind auf der Unterseite der bereits erwähnte Bereich um 23.500 Punkte und auf der Oberseite 24.480 Punkte. Solange diese beiden charttechnischen Unterstützungen und Widerstände nicht nachhaltig unter- bzw. überschritten werden liegt kein neuer mittelfristiger Trend vor. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der Deutsche Aktienindex derzeit auf hohem Niveau konsolidiert. Für die Beurteilung der mittelfristigen Perspektiven sollte ein Ausbruch aus den genannten Marken abgewartet werden.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 beendete die Woche bei 5.288 Punkten und gab 0,70 % nach. Eine markante Sektorrotation prägte das Geschehen: Der zyklische Konsumsektor legte 2,17 % zu, während der Tourismussektor um 1,27 % anzog. Am schwächsten performten der Immobiliensektor mit -2,32 % und der Mediensektor mit -2,28 %. Am Chartbild hat sich gegenüber der Vorwoche kaum etwas geändert. Der vormalige Abwärtstrend ist weiterhin unterbrochen. Die Schlüsselstütze liegt unverändert bei 5.150 Punkten, wo das 61,8 %-Fibonacci-Retracement verläuft. Erste Hürde bleibt die 38-Tage-Linie, die exakt mit dem 76,4 %-Fibonacci-Retracement zusammenfällt. Oberhalb davon wartet der seit März nicht nachhaltig überwundene Widerstand bei 5.400 Punkten. Ein Ausbruch darüber würde das technische Bild klar aufhellen, während ein Fall unter 5.150 Punkte frischen Verkaufsdruck erzeugen dürfte. Auf der Makroseite richtet sich der Blick auf die deutschen Produktionszahlen für Mai. Nach dem Rückgang um 1,4 % im April wird allenfalls Stagnation erwartet, was auf ein schleppendes Sommerquartal hindeutet.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones erzielte in der vergangenen Woche Kursgewinne von 2,3 %. Er schloss bei 44.829 Punkten. Die US-Börsen erhielten in der vergangenen Woche Rückenwind, nachdem der US-Senat der Steuerreform „One Big Beautiful Bill“ zu Beginn der Woche zustimmte. Dieses Gesetz führt u.a. dazu, dass die Steuersenkungen von 2017 auf unbestimmte Zeit für alle Einkommensklassen verlängert werden. Mit den anderen enthaltenen Maßnahmen könnte dies zu einer Ausweitung des US-Defizits um 3,3 Billionen US-Dollar führen. Dennoch reagierten die Rentenmärkte in den USA nicht mit einer Ausweitung der Renditen. Insbesondere der breitere Markt und kleinere Unternehmen, die sich zuvor nur schleppend entwickelten, konnten davon profitieren. Bester Sektor war der Rohstoff-Sektor (+3,7 %), aber auch Technologie (+2,4 %) und Finanzwerte (+2,4 %) entwickelten sich gut. Lediglich der Kommunikations-Sektor konsolidierte leicht um 0,2 %, hierfür waren auch Gewinnmitnahmen bei Meta verantwortlich. Positiv war auch, dass der ISM- Dienstleistungsindex im Juni mit einem Wert von 50,8 wieder über die Wachstumsschwelle von 50 stieg. Der dynamische Anstieg des Dow Jones in den vergangenen zwei Wochen führte dazu, dass wichtige Widerstände überwunden werden konnten und er sich inzwischen fast wieder im Bereich des Allzeithochs vom 4. Dezember 2024 bei 45.032 Punkten befindet. Dazwischen liegt noch der Retest der Allzeithochs von Ende Januar 2025, was aber zunächst scheiterte und zu der Frühjahrskonsolidierung führte. Kurzfristig scheint das Momentum noch auf der Seite für weiter steigende Kurse zu sein, insofern könnte der Dow Jones in dieser Woche einen Versuch unternehmen, dieses Allzeithoch zu überwinden. Der dynamische Anstieg der letzten beiden Wochen hat allerdings auch zu einer deutlichen Zunahme des Optimismus seitens der Marktteilnehmer geführt, was signalisiert, dass das Aufwärtspotenzial zunächst beschränkt sein sollte. Dies wiederum bedeutet, dass wir aktuell nicht mit einem nachhaltigen Überschreiten des Allzeithochs im Dow Jones rechnen. Aus unserer Sicht sollte dafür vorher etwas Konsolidierungsbedarf bestehen. Diesen sehen wir allerdings momentan auch nicht als sonderlich erhöht an, da die US-Börsen unter der Oberfläche in Summe recht robust wirken. Die nächsten Unterstützungen sehen wir im Bereich von 43.237 Punkten bis 42.789 Punkten.
Einschätzung
Die Entspannung in Nahost, die rückläufigen Ölpreise sowie die Steuerreform der US-Regierung sorgen aktuell noch für ein gutes Momentum an den Börsen. Allerdings führt dies auch zu einer gewissen Sorglosigkeit seitens der Marktteilnehmer, was das Aufwärtspotenzial zunächst limitieren sollte. Für einen Positionsaufbau raten wir dazu, eine Konsolidierungsphase abzuwarten.
Stand: 07. Juli 2025 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.
