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Zurück in die Schule

Expertenwissen für Schüler

Am 16.10.2025 hatten wir die Gelegenheit, ein W-Seminar am Gymnasium Max-Josef-Stift mitzugestalten. Es handelt sich dabei um einen Kurs, in dem die Schülerinnen und Schüler eine wissenschaftliche Arbeit zu einem selbstgewählten Thema schreiben. Zu Gast war zusätzlich ein Kurs des benachbarten Luitpold Gymnasiums. Gemeinsam mit Paul Graßer, dualer Student unseres Hauses, durfte ich den Schülerinnen und Schülern zentrale Themen aus der Welt der Finanzen näherbringen. Das Ziel: Finanzwissen praxisnah vermitteln und Lust auf wirtschaftliche Zusammenhänge machen.

Wir starteten mit einer kurzen Einführung in die Finanzmathematik. Hierbei ging es um die Grundprinzipien, die hinter jeder Investitionsentscheidung stehen: Zeitwert des Geldes und die Frage, warum Geld heute mehr wert ist als morgen. Darauf aufbauend zeigten wir, wie sich Cashflows berechnen lassen – eine wichtige Grundlage für die Bewertung von Unternehmen.

Ein Schwerpunkt lag auf der Unternehmensbewertung. Am Beispiel des Discounted-Cash-Flow-Modells erklärten wir, wie künftige Zahlungsströme diskontiert werden, um einen fairen Unternehmenswert zu ermitteln. Als Praxisbeispiel hatten wir ein aktuelles DCF-Modell der Ferrari Aktie dabei. Daran hat man gesehen, wie sich der faire Wert anhand der Wachstumsprognosen verändert. Ergänzend stellten wir gängige Finanzkennzahlen vor. Von der Netto- und Bruttomarge über das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bis zum Return on Capital Employed (ROCE) und zeigten, wie man diese Kennzahlen richtig rechnet und interpretiert.

Besonders lebendig wurde es, als wir unterschiedliche Portfoliostile diskutierten. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie sich Value-Investing, bei dem der Fokus auf Substanzwerten liegt, von Growth-Investing, bei dem Unternehmen mit hohen Wachstumschancen im Mittelpunkt stehen, unterscheidet. Im Anschluss beleuchteten wir die Grundgedanken der Portfoliokonstruktion: Diversifikation, Risikosteuerung und die Bedeutung eines langfristigen Anlagehorizonts. Zum Schluss stellten wir das Core-Satellite-Prinzip und auch den Zinseszinseffekt, gerne auch mit einem Augenzwinkern das „8. Weltwunder“ genannt, vor.

Der Austausch zeigte eindrucksvoll, wie groß das Interesse an wirtschaftlichen Fragestellungen und der Börse bei den Teilnehmenden ist. Zahlreiche Fragen zu aktuellen Marktentwicklungen, Chancen und Risiken machten deutlich, dass das Thema Finanzen keineswegs trocken sein muss, sondern viele direkte Bezüge zum Alltag hat.

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