Technische Aktienmarktaussichten

für die Woche vom 02. – 06.06.2025

DAX

Die globalen Aktienmärkte handelten in der vergangenen Woche fester, geprägt von einer kurzfristigen Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union, einem Gerichtsurteil gegen die Zollpolitik von US-Präsident Trump und gemischten Konjunkturdaten. Allerdings legte die US-Regierung umgehend Einspruch gegen das Gerichtsurteil gegen die Zollpolitik ein und erhielt einen Aufschub bis zum 09.06.2025, um die Fakten darzulegen. Die Hoffnung auf eine gerichtliche Entscheidung gegen die erhobenen Zölle reichte kurzzeitig aus, um den DAX auf ein neues Rekordhoch bei 24.325 Punkten zu führen. Die Gewinne konnten jedoch nicht bis zum Handelsschluss am Freitag gehalten werden, der DAX schloss bei 23.997 Punkten. Dies entspricht einem Plus von 1,56 % gegenüber der Vorwoche. Gesucht waren Qiagen nach postiven Zahlen mit einem Plus von 7,11 %, Rheinmetall mit 5,69 % sowie Brenntag mit 5,04 %. Die schlechtesten Performer wurden von Porsche mit -3,78 %, gefolgt von Heidelberg Materials mit -3,66 % sowie Sartorius Vorzüge mit -2,72 % angeführt. Sowohl RSI wie auch MACD haben ihre überkaufte Situation abgebaut. Die Marktbreite ist nach wie vor gut. So handeln 75 % der DAX-Aktien oberhalb der 200-Tage-Linie. Ein erneuter Anstieg Richtung 24.325 Punkte halten wir für wahrscheinlich. Starke Unterstützungen bieten die 55- und 90-Tage-Linien bei 22.641 sowie 22.465 Punkten.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 beendete die Handelswoche bei 5.366 Punkten und legte damit 0,75 % zu. Auf Monatssicht summiert sich der Gewinn auf 4,0 %. Innerhalb des Sektorenvergleichs führten Immobilienwerte mit plus 2,05 %, gefolgt von Industriewerten, die um 1,65 % zulegten. Schwächer zeigten sich Medien-Titel, die 1,15 % einbüßten, sowie der Bausektor mit einem Minus von 0,91 %. Charttechnisch pendelt der Index in einer engen Seitwärtsbewegung um 5.400 Punkte. Der kurzfristige Widerstand bleibt bei 5.309 Punkten, dem 76,4 %-Fibonacci-Retracement des jüngsten Abwärtsimpulses und zugleich dem Mai-Hoch. Auf der Unterseite stützt die Zone um 5.150 Punkte, wo das 61,8 %-Retracement mit der 50-Tage-Linie zusammenfällt. Solange diese Unterstützung verteidigt wird, ist der mittelfristige Aufwärtstrend trotz neutral-bis-leicht-bullischer Tagesstruktur intakt; ein Bruch dürfte jedoch frischen Verkaufsdruck auslösen. Die jüngste Erholung vom Monatstief bestätigt vorerst das positive Grundbild, doch Anleger bleiben vorsichtig positioniert und die Volatilität dürfte erhöht bleiben. Im Fokus der aktuellen Handelswoche steht die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Der Markt rechnet mit einer Senkung des Einlagensatzes um 25 Basispunkte auf 2,0 %. Daneben könnten die vorläufigen Inflationszahlen für den Euroraum sowie die US-Indikatoren ISM und JOLTS zusätzliche Impulse liefern. Die wieder aufgeflammte Handelsskepsis hält die Verunsicherung hoch.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones legte in der vergangenen Woche um 1,6 % zu. Er schloss bei 42.270 Punkten. Der Wochengewinn stammt letztendlich aus der positiven Futures-Eröffnung gleich zum Handelsstart der Woche, als US-Präsident Trump eine Erhöhung der Zölle für EU-Produkte auf den 9. Juli 2025 verschob. Im weiteren Verlauf urteilte ein US-Handelsgericht aus New York, dass Trump bei der Verhängung der reziprokalen Zölle seine Befugnisse überschritten hat und ordnete die sofortige Aussetzung an. Dies, in Verbindung mit besser als erwarteten Quartalszahlen der Dow Jones Komponente Nvidia sorgte für eine weitere positive Eröffnung, die aber zu Gewinnmitnahmen genutzt wurde. Die Frühindikatoren zeigen noch immer ein gemischtes Bild. Während der Chicago PMI Index im Mai auf 40,5 rutschte, scheint sich das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan auf niedrigem Niveau bei 52,2 zu stabilisieren. Werte über 50 signalisieren Wachstum bei beiden Frühindikatoren. Aus technischer Sicht sind die US-Börsen nach dem dynamischen Anstieg in den letzten Wochen weitgehend ausgereizt. Man muss anerkennen, dass sie sich aktuell sehr robust halten. Dennoch, ein nachhaltiges Überschreiten der 200-Tage-Linie, die aktuell bei 42.485 Punkten verläuft, halten wir derzeit für unwahrscheinlich. Das kurzfristige Aufwärtspotenzial sollte zunächst im Bereich von 42.843 Punkten gedeckelt sein. Aus unserer Sicht überwiegen derzeit klar die Abwärtsrisken – sollte der Markt stark sein, dann könnte eine flache Konsolidierung möglich sein. Der kurzfristige Aufwärtstrend, der sich seit den Tiefs Anfang April herausgebildet hat, und der aktuell im Bereich von 41.990 Punkten verläuft, sollte sehr wahrscheinlich nicht zu halten sein. Sollte sich die Nachrichtenlage verschlechtern, dann hätten die US-Börsen aktuell „viel“ Platz zu fallen. Die nächsten Unterstützungen sind die 38-Tage-Linie (aktuell bei 41.099 Punkten) und die 50-Tage-Linie (aktuell bei 41.062 Punkten).

Einschätzung

Abgesehen von den täglichen Meldungen zur Zollpolitik Trumps orientieren sich die Anleger vermehrt an harten Fakten. So wurden zuletzt eine Fülle von Inflations- und Konjunkturdaten rund um den Globus veröffentlicht, die in Summe eher positiv ausfielen. Interessant dürfte sein, ob die USA einen Konjunktureinbruch verhindern können. Die Anleger schichten aktuell von Renten in Aktien um, wodurch die Hausse nochmals befeuert wird.

 

Stand: 02. Juni 2025 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.