Technische Aktienmarktaussichten

für die Woche vom 23. – 27.06.2025

DAX

Die globalen Aktienmärkte handelten in dieser verkürzten Handelswoche schwächer, geprägt von dem sich zuspitzenden Konflikt zwischen Iran und Israel, Gesprächen im Rahmen des G7-Gipfels sowie den Zinsentscheidungen der Fed, der BoJ und der SNB. Nachdem der DAX fast die ganze Woche unter Druck stand, gingen die Kurse zum Wochenschluss deutlich nach oben. Die Erholung wurde von Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung im Israel / Iran-Konflikt getrieben. Zudem gingen die Ölpreise um rund 3 % zurück und boten ebenfalls Rückenwind. Und nicht zuletzt sorgten rückläufige Erzeugerpreise für weiter nachlassenden Druck auf die Inflationsraten. Der DAX stieg auf 23.351 Punkte. Trotz des starken Handels am Freitag verlor der Index auf Wochensicht 0,7 %. Gesucht waren MTU Aero Engines, die nach guten Auftragseingängen um 9,32 % zulegen konnten. Ebenfalls nach oben ging es mit Vonovia, die 6,43 % zulegten sowie Sartorius, welche um 4,09 % anstiegen. Die schlechtesten Performer wurden von Beiersdorf mit -7,75 %, gefolgt von Fresenius Medical mit -6,80 % sowie Zalando mit -6,67 % angeführt. Das Index Momemtum hat weiter nachgelassen. Sowohl RSI wie auch MACD haben ihre überkaufte Situation nachhaltig abgebaut. Die Marktbreite hat sich jüngst verschlechtert. So handeln noch 62 % der DAX-Aktien oberhalb der 200-Tage-Linie. Starke Unterstützungen bieten die 55- und 90-Tage-Linien bei 22.906 sowie 22.723 Punkten.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 beendete die Handelswoche bei 5.233 Punkten und verlor 1,08 %. Innerhalb des Sektorenvergleichs führten Immobilienwerte mit 2,12 %, gefolgt von Energiewerten, die um 1,12 % zulegten. Schwächer zeigten sich Aktien aus dem Gesundheitssektor, die 4,26 % einbüßten, sowie der Einzelhandels-Sektor mit einem Minus von 3,14 %. Nachdem der Index die letzten Wochen über eher eine geringe Volatilität aufwies, nahm diese angesichts der sich zuspitzenden Lage in Nahost stärker zu. Der kurzfristige Widerstand bleibt bei 5.309 Punkten, dem 76,4 %-Fibonacci-Retracement des jüngsten Abwärtsimpulses und zugleich dem Mai-Hoch. Auf der Unterseite stützt die Zone um 5.150 Punkte, wo das 61,8 %-Retracement sowie die 200-Tage-Linie bei 5.116 verlaufen. Solange diese Unterstützung verteidigt wird, ist der mittelfristige Aufwärtstrend trotz neutral-bis-leicht-negativer Tagesstruktur intakt; ein Bruch dürfte jedoch frischen Verkaufsdruck auslösen. Die jüngsten Sitzungen der Notenbanken, sowie die sich weiter entspannenden Inflationsdaten kommen aktuell nicht zum tragen. Der Konflikt in Nahost steht im Vordergrund und sorgt für Nervosität unter den Anlegern.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones verlor in der vergangenen Woche 1,77 %. Er schloss bei 42.206 Punkten. Die Woche startete positiv, nachdem ein Artikel im Wall Street Journal veröffentlicht wurde, der andeutete, dass der Iran zu Verhandlungen bereit sei und die Nukleargespräche wieder aufnehmen wolle. Diese Darstellung wurde jedoch im weiteren Wochenverlauf von iranischen Offizieren dementiert, woraufhin die Märkte unter Druck gerieten, insbesondere nachdem Donald Trump die Evakuierung Teherans verkündete. Der G7-Gipfel verlief insgesamt verhalten, nachdem Trump erklärte, der Ausschluss Russlands aus der Gruppe sei ein Fehler gewesen und das Treffen vorzeitig verließ. Die US-Notenbank beließ den Leitzinskorridor unverändert, warnte jedoch vor einem Anstieg der Inflation sowie einer zunehmenden Arbeitslosenquote. Der Energiesektor handelte fester, ausgelöst durch den Nahostkonflikt, der zu einem Anstieg der Öl- und Gaspreise führte. Bei einer möglichen Blockade der Straße von Hormus, welche bereits vom Iran angedroht wurde, wären rund 20 % des globalen Ölangebots sowie etwa 30 % des LNG-Angebots gefährdet. Seit Anfang Juni verläuft der Dow Jones Index mehr oder weniger seitwärts. Der Luftschlag der USA gegen den Iran am Wochenende könnte die US-Indizes weiter unter Druck setzen. Nächste Unterstütung ist die 38-Tage-Linie bei 41.991 Punkten, gefolgt von der 90-Tage-Linie bei 41.868 Punkten.

Einschätzung

Trotz weiter nachlassendem Inflationsdruck in Deutschland kommt der DAX nicht so recht von der Stelle. Der sich zuspitzende Nahost-Konflikt sorgt für Nervosität unter den Anlegern. Sollte es zu einer diplomatischen Lösung kommen, könnten die Börsen ihren ins Stocken geratenen Aufwärtstrend erneut aufnehmen.

 

Stand: 23. Juni 2025 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.