Hat der Oktober das Zeug zum Bärenmarktkiller?

Positive Märkte voraus – sagt die Statistik

Glaubt man der Statistik, dann liegen vor uns die besten Aktienmonate des Jahres. Nur zu gerne möchten Anleger daran glauben, dass sich die Statistik auch diesmal bewahrheitet und das Jahr an den Märkten nach dem bisherigen Verlauf wenigstens versöhnlich ausklingt. Eine Jahresendrallye im Dezember ist dabei ein Klassiker, doch auch Oktober und November bieten statistisch gesehen einige positive Ergebnisse.

Der Oktober ist bekannt als „Bärenmarkt-Killer“. In den letzten 60 Jahren fanden hier allein 12 Bärenmärkte ihr Ende. Zuletzt war dies 2011 der Fall – gefolgt von einer langen und kontinuierlichen Aufwärtsphase. Dies passt damit zusammen, dass der Oktober häufig der Monat des Jahres ist, in dem wichtige saisonale Tiefs erreicht werden. Nicht zuletzt markiert der Oktober den Start der statistisch betrachtet besten 6 Aktienmonate im Investorenkalender.

Vor allem die US-Aktienmärkte laufen danach regelmäßig zur Höchstform auf, so dass dann der November für S&P 500, Dow Jones und NASDAQ der zweitbeste Monat im Jahr ist. Im Durchschnitt legen die US-Märkte im November in einem sogenannten „Mid Term Election Year“ sogar noch einmal deutlicher zu als in einem normalen Jahr. 2022 ist eines dieser Zwischenwahl-Jahre. Ein zusätzliches positives Sentiment weist die Statistik für die Zeit rund um Thanksgiving aus, das dieses Jahr auf den 24. November fällt. In den letzten 69 Jahren gab es an den Tagen vor und nach Thanksgiving lediglich 18 negative Börsentage.

Knapp hinter dem November rangiert auf Platz 3 im Jahresranking der US-Indizes der Dezember. Rund um Weihnachten tendiert die Wall Street traditionell freundlich. Kommt es zu einer Jahresendrallye, dürfte sie hier ihren Höhepunkt finden. So besteht eine etwa 75-prozentige Wahrscheinlichkeit für einen positiven Abschluss des marktbreiten S&P 500 im Dezember.

Immerhin liefert die Statistik bei allen derzeitigen Hiobsbotschaften einige Argumente für eine positive Änderung. Ansatzpunkte für eine Bestätigung der Statistik sind jedenfalls vorhanden.

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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