Sanfte Landung oder Bruchlandung – beides ist möglich

Halten die Makrodaten, was die Stimmung verspricht?

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Getreu dieser Devise glauben viele Marktteilnehmer nach wie vor an eine sanfte Landung an den Kapitalmärkten und nicht an einen harten Aufprall. Der beschauliche Sommer am Aktienmarkt und die recht soliden Konjunkturdaten scheinen ihnen Recht zu geben – ebenso wie die Stimmung unter Fondsmanagern und professionellen Anlegern.

Für uns ist die Frage nach einer sanften oder harten Landung mit Fakten zu beantworten: Die zukünftige Entwicklung der Aktienmärkte hängt maßgeblich von den konjunkturellen Frühindikatoren und den Makrodaten der nächsten 3 bis 6 Monate ab. Dann wird sich entscheiden, welches Szenario eintritt.

Ein Beispiel: Noch ist der US-Arbeitsmarkt robust und eine Verschlechterung geht nur sehr langsam vonstatten. Sollte die Arbeitslosenrate in den USA allerdings steigen und der Dienstleistungssektor sich rückläufig entwickeln, dann wird es bereits schwierig mit einer weichen Landung. Unter der Oberfläche zeigt der amerikanische Arbeitsmarkt auch schon erste Anzeichen von Schwäche. Eines etwa sind die nachträglichen Anpassungen nach unten bei den Beschäftigungszahlen in der Privatwirtschaft seit Jahresanfang.

Aber: Diese Entwicklung vollzieht sich relativ gemächlich und gibt (noch) keinen Anlass zur Sorge. Jedenfalls nicht für das kurzfristige Bild. Trotz der etwas schwächer tendierenden Aktienmärkte sehen wir Chancen für eine Jahresendrallye. Statistisch gesehen sind die ersten 90 Tage nach der letzten Zinsanhebung für den Aktienmarkt nicht ungünstig. Außerdem beginnt ab Oktober die saisonal positive Phase für Aktien.

Vor diesem Hintergrund kann man sich also durchaus einen gewissen Grundoptimismus bewahren – allerdings unter einem Vorbehalt: Wir bleiben grundsätzlich positiv – es sei denn, die US-Arbeitslosenrate steigt über 4 % und dem Dienstleistungssektor geht die Luft aus. Dies ist dann der Fall, wenn der ISM Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungssektor unter die magische Grenze von 50 Punkten fällt. Diese makroökonomischen Bedingungen erwarten wir jedoch frühestens zum Jahresende oder Anfang 2024.

Foto Marko Behring

Marko Behring

Leiter Asset Management. Nach seinem Studium der Betriebswirtschafslehre und einer Tätigkeit bei einem Hamburger Bankhaus trat er 2011 in die Fürst Fugger Privatbank ein. Er ist Teil des Managementgremiums des FFPB Global Flex und des FFPB Konservativ und zudem verantwortlich für die Verwaltung von Spezialmandaten.

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