für die Woche vom 21. – 25.11.2022
DAX
Die letzte Handelswoche stand unter dem Strich im dem Zeichen einer Konsolidierung. Dennoch war in der Wochenbilanz ein kleines Plus von 1,5 % zu verzeichnen. Aus charttechnischer Sicht befindet sich der nächste Widerstand bei 14.800 Punkten. Wir erwarten, dass spätestens in diesem Bereich eine Korrektur oder zumindest eine Konsolidierung einsetzen könnte. Würde der Widerstand bei 14.800 Punkten nachhaltig überwunden, so hätte der Index Potenzial bis zum Allzeithoch bei knapp 16.300 Punkten. Wir messen diesem Szenario eine deutlich geringere Eintrittswahrscheinlichkeit bei. Im Falle eines Rücksetzers rücken die Unterstützungen bei 14.130 und 13.729 Punkten in den Fokus. Die Lage beim DAX bleibt weiterhin positiv. Dies bedeutet, dass die erwähnte Marke von 14.800 Punkten in den nächsten Wochen erreicht werden könnte. Ob diese nun direkt oder mit einer vorherigen Konsolidierung angesteuert wird, ist aus heutiger Sicht noch offen. Solange die Korrektur die Unterstützung bei 13.600 Punkten nicht unterschreitet, bleiben die mittelfristigen Aussichten positiv.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 3.924 Punkten aus dem Handel und legte auf Wochensicht 1,48 % zu. Auf Sektorenebene konnte sich der Energie- und Finanzsektor mit Kurszuwächsen von 2,86 % und 2,28 % am besten entwickeln. Die größten Kursverluste gab es im Immobilien- und Bausektor, die jeweils um -3,13 % und -2,89 % nachgaben. Unterstützung gab es in Europa durch die bessere Gasversorgung, da die Füllstände der Speicher nahezu voll sind und das warme Wetter den Gasverbrauch reduziert. Charttechnisch betrachtet, konnte der Euro Stoxx 50 seinen Aufwärtstrend weiterführen, jedoch mit abnehmendem Momentum, nachdem die europäischen Aktienmärkte nach langer Zeit wieder überverkaufte Gefilde erreichten. Viel spricht für eine Konsolidierungsbewegung in der aktuellen Woche mit engeren Handelspannen. Für den weiteren Verlauf ist es wichtig, dass das 50 % Fibonacci-Retracement bei 3.832 Punkten gehalten wird. Ein Test der 4.000 Punkte-Marke erscheint möglich, jedoch ist das Rückschlagpotenzial nicht zu unterschätzen.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones blieb auf Wochensicht nahezu unverändert und gönnt sich nach der Rallye der vergangenen Wochen eine Verschnaufpause. In dieser Woche startet die Thanksgiving-Woche, die historisch betrachtet eine sehr positive Woche für den US-Aktienmarkt war. Der Dow Jones hat dank einer der stärksten Erholungsbewegungen seit Oktober fast alle August-September-Verluste wieder wettgemacht. Kurzfristig scheint das Momentum jedoch nachzulassen, da sich der Index einer hohen Hürde nähert, zu der auch das August-Hoch von 34.280 Punkten gehört und die in etwa mit dem oberen Rand des Abwärtskanals von Anfang 2022 zusammenfällt. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen Kursrückgang. Auf der Unterseite ist derzeit Luft bis zum 50 % und 38,2 % Fibonacci-Retracement bei 32.806 und 31.828 Punkten. In der Summe dürfte sich daraus eine Seitwärtsbewegung ableiten, in der die Bollinger-Außengrenzen bei 34.248 und 31.346 Punkten zunächst nicht verlassen werden. Fundamental betrachtet, ist in dieser kurzen Thanksgiving-Handelswoche die Veröffentlichung der Fed-Protokolle von der Sitzung am 2. November am Mittwoch relevant, da sie relevante Informationen über mögliche geldpolitische Veränderungen enthalten könnte.
Bund-Future
Der Rentenmarkt ist auf Richtungssuche. Nach verhaltenem Wochenstart gingen die Renditen zum Wochenende deutlich nach unten. Der Bund-Future schloss über der Marke von 140 %-Punkten. Gesucht waren vor allem Anleihen aus der europäischen Peripherie, während Bundesanleihen im Prinzip unverändert notierten. Die heute Morgen veröffentlichten Daten zu den Erzeugerpreisen wurden zur Kenntnis genommen, ohne dass es zu einer größeren Marktreaktion kam. Charttechnisch deuten die technischen Oszillatoren auf weiter steigende Kurse hin. Wichtige Widerstände finden sich bei 140,67 sowie 140,81 %-Punkten. Auf der Unterseite kommt der 55-Tage-Linie bei 139,30 %-Punkten eine Schlüsselrolle zu. Ein Bruch würde einen schnellen Test des Tiefs von Mitte November bei 138,26 %-Punkten zur Folge haben. Hier verläuft zugleich die 38-Tage-Linie bei 138,13 %-Punkten.
Einschätzung
In der vergangenen Handelswoche zeichnete sich eine Konsolidierungsbewegung ab, die darauf hindeuten könnte, dass die mögliche Jahresendrallye eine Verschnaufpause einlegt. Mit Blick auf die nächsten Monate, in denen die Kombination aus Inflation, Zinserhöhungsunsicherheit und sinkenden Gewinnerwartungen das Geschehen weiter prägen werden, bleiben wir weiter bei einer neutralen Positionierung. Die kürzliche Aktienmarktrallye sorgt derzeit für einen überverkauften Zustand, sodass sich das gegenwärtige Risiko-Rendite-Verhältnis im Vergleich zu den Vorwochen wieder verschlechtert hat.
Stand: 21. November 2022 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.