Vielleicht ist ja doch alles Gold was glänzt…
Es gibt viele gute Gründe für eine positive Meinung zum Gold: es bietet Schutz gegen geopolitische Risiken, gegen „Unfälle“ am Finanzmarkt und gegen eine ausufernde Inflation. So sind wir auch im Asset Management der Fürst Fugger Privatbank dem Gold gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt. Und wenn man auf die letzten Jahre blickt, dann hat der Goldpreis dieses Vertrauen auch gerechtfertigt. Eine Gewichtung von bis zu 10 % in den Portfolios der Vermögensverwaltung erwies sich in der Rückschau als im wahrsten Sinne des Wortes „goldrichtige“ Entscheidung.
Nun stellt sich aber die Frage, wie es mit dem Gold weitergeht. Der Goldpreis ist dieses Jahr aus seiner fast vierjährigen Seitwärtsbewegung ausgebrochen und notiert, in US-Dollar gerechnet, an seinem Allzeithoch. Es sprechen einige Gründe dafür, dass sich der Aufwärtstrend beim Gold fortsetzt: Die Inflation fiel in den USA im Januar und Februar überraschend hoch aus. Bei vielen Anlegern kehrte in der Folge die Angst vor einer zweiten, vielleicht noch schmerzhafteren Inflationswelle zurück. Das sind Szenarien, die den Goldpreis treiben.
Insbesondere auffällig war die Preisbewegung während der Fed-Pressekonferenz vom 20. März 2024. Das war eine Bewegung wie aus dem Lehrbuch: Der amerikanische Notenbankpräsident kündigte trotz höherer Inflationsdaten an, noch in diesem Jahr die Zinsen zu senken, und gleichzeitig zog der Goldpreis an. Zwischenzeitlich um mehr als 1,5 %.
Hinzu kommt, dass die Zentralbanken selbst als Käufer auf dem Goldmarkt aktiv sind. Im Dezember 2023 summierten sich die Goldzukäufe der Zentralbanken weltweit auf 1.037 Tonnen. Zum Vergleich: 2010 waren es nicht einmal 80 Tonnen. Einer der Gründe dahinter dürfte der Wunsch der Notenbanken nach einem Gegengewicht zu ihren hohen Rentenbeständen sein.
Anleger sollten ihren Goldanteil im Depot jedenfalls jetzt nicht verkaufen: Die Angst vor einer zweiten Inflationswelle, Zukäufe seitens der Zentralbanken und die Vielzahl der geopolitischen Krisen: das alles spricht dafür, an der Goldposition festzuhalten – den Höchstständen zum Trotz.