Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 25. – 29.03.2024

DAX

In der vergangenen Handelswoche bewegte sich der DAX zunächst um die Marke von 18.000 Punkten. Gegen Ende der Woche gelang es, die runde Marke von 18.000 Punkten zu überwinden. Im Wochenvergleich konnte ein Zuwachs von 276 Punkten oder 1,5 % verzeichnet werden. Der Aufwärtstrend ist also grundsätzlich nach wie vor intakt. Nach dem deutlichen Indexanstieg seit Herbst 2023 sollte jedoch auch beachtet werden, dass die Zuwächse in verhältnismäßig kurzer Zeit sehr groß waren. Es könnte somit die Zeit reif werden für eine Korrektur. Erstes Anlaufziel wäre die Unterstützung bei 17.814 Punkten. Konsolidierungen oberhalb dieser Marke haben einen trendbestätigenden Charakter. Somit lässt sich mittelfristig ein Kursziel auf der Oberseite von rund 18.400 Punkten ableiten, solange der trendbestätigende Grundcharakter nicht verletzt wird.

Dennoch sollte aufgrund der deutlichen Kursgewinne in den letzten Wochen und Monaten das Money-Management an Bedeutung gewinnen, zumal in der Historie Hochs oftmals im März erreicht worden sind.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag mit einem Stand von 5.031 Punkten, was einem Zuwachs von 0,90 % gegenüber der Vorwoche entspricht. Somit konnte der Euro Stoxx 50 seine beeindruckende Rallye mit einem neunten aufeinanderfolgenden Wochenanstieg fortsetzen, womit er die Hoffnung auf ein Erreichen des historischen Höchststands von 5.332 Punkten aus dem Jahr 2000 weiter am Leben hält. Aus sektoraler Perspektive erwies sich der Immobiliensektor als Spitzenreiter mit einer Wochenperformance von 5,22 %, getrieben von einem Rückgang des Zinsniveaus im Laufe der Woche. Im Gegensatz dazu stand der zyklische Konsumgütersektor mit einem Rückgang von 3,35 % auf der Verlustseite, was vor allem auf einen Umsatzeinbruch beim Luxusgüterkonzern Kering zurückzuführen war. Das charttechnische Bild des Euro Stoxx 50 zeigt seit den letzten Wochen eine weitgehend unveränderte Entwicklung. Trotz eines abnehmenden Momentums und einer stark überkauften Marktsituation schwingt sich der Euro Stoxx 50 von einem neuen Zwei-Dekaden-Hoch zum Nächsten. Ein nachhaltiges Halten der 5.000 Punktemarke würde ein bullisches Signal aussenden und fungiert für diese Handelswoche als Unterstützungszone. Weiter unten bildet der Bereich zwischen 4.900 und 4.850 Punkten eine charttechnisch fundierte Unterstützungszone. Makroökonomisch betrachtet, werden die Inflationszahlen für den März, die in dieser Woche u. a. für Frankreich, Italien und Spanien veröffentlicht werden, relevant, da sie in die Zinsentscheidung der EZB einfließen.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones konnte in der vergangenen Woche Kursgewinne von 2,0 % erzielen. Er schloss bei 39.476 Punkten. Mit einem Intraday-Hoch bei 39.951 Punkten konnte er sogar ein neues Allzeithoch erzielen, nachdem die US-Notenbank auf ihrer Sitzung bestätigte, dass sie nach wie vor von 3 Zinssenkungen in diesem Jahr ausgehe, trotz der zuletzt erhöhten Inflationszahlen. Technologie, Industrie und Zykliker konnten hiervon am meisten profitieren. Nach einer Konsolidierungsphase im Februar, in der der Dow Jones sich seitwärts entwickelte, scheint er in der letzten Woche nach oben ausgebrochen zu sein. Angesichts der unterliegenden Marktcharakteristik interpretieren wir dies als „Fake-Ausbruch“, da sich die Indikatoren überwiegend nach wie vor eher im überhitzten Bereich befinden und die US-Indizes unter der Oberfläche nach wie vor Schwäche signalisieren. Gerade der vermeintliche Liebling Nasdaq wirkt schwach. Insofern halten wir das Aufwärtspotenzial auch in dieser Woche für begrenzt. Die kurzfristigen Indikatoren haben aus unserer Sicht auch in dieser Woche noch etwas Luft nach oben, so dass der Dow Jones erstmals die 40.000 Punkte überspringen kann. Für Marktteilnehmer sollte dies nochmal eine Gelegenheit bieten, Gewinne mitzunehmen und das Portfolio defensiver zu positionieren. Die erste nennenswerte Unterstützung ist der Aufwärtstrend, der sich aus den Tiefs vom 18. Januar und 11. März ergibt. Er verläuft aktuell exakt auf der 38-Tage-Linie (aktuell bei 38.867 Punkten). Wir rechnen in den nächsten Wochen mit einem Test der Konsolidierungszone von Mitte Dezember bis Mitte Januar, die zwischen 37.754-37.476 Punkten verläuft, gefolgt vom Allzeithoch von Anfang 2022 bei 36.954 Punkten. Ein realistisches Kursziel für die nächsten Wochen wäre aus unserer Sicht ein Test der 200-Tage-Linie, die aktuell bei 35.874 Punkten verläuft.

Bund-Future

Das Rentenbarometer verlor zunächst in der vergangenen Handelswoche, um gegen Ende deutlich zuzulegen. Das Wochenplus betrug 129 Ticks. Es könnte sich somit um den Beginn einer Bodenbildungsphase handeln. Erstes Kursziel ist die Marke bei 134,15 Punkten. Nach einem erfolgreichen Überwinden eröffnet sich Potenzial bis auf gut 136 Zähler.

Einschätzung

Nach den starken Kursgewinnen der letzten Wochen könnten die Märkte in einen Korrekturmodus übergehen. In Anbetracht der überhitzten Stimmungs- und charttechnischen Indikatoren wäre ein Rücksetzer in den kommenden Wochen nicht überraschend. Das Money-Management sollte daher in den nächsten Wochen im Fokus stehen.

 

Stand: 25. März 2024 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Weltkarte
Christian Barth

Christian Barth

Der Diplom-Betriebswirt (FH) und Bankkaufmann ist seit 1998 bei der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft beschäftigt. Im Fondsmanagement verantwortet er drei Dachfonds sowie die Analyse von zahlreichen Aktien-, Renten- und Immobilienmärkten.

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