Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 13. – 17. September 2021

DAX

In der letzten Handelswoche startete der DAX zunächst fester, im weiteren Wochenverlauf drehten die Notierungen jedoch zunehmend ins Minus, so dass im Wochenvergleich ein Verlust von 171 Punkten oder 1,1 % zu verzeichnen war. Übergeordnet bleibt es charttechnisch weiterhin bei einer Seitwärtsbewegung. Positiv zu werten ist, dass der DAX die Marke von 15.500 Punkten bislang kraftvoll zurückerobern konnte. Sollte der DAX jedoch unter das Tief vom vergangenen Donnerstag bei 15.454 Punkten fallen, so würde ein kalkulatorisches Abschlagspotenzial bis zum Tief vom 19. Juli bei 15.049 Punkten bestehen. Knapp darunter befindet sich zudem die 200-Tage-Linie bei 14.845 Punkten. Aber so weit sind wir noch nicht. Sollte es dem DAX gelingen, die Marken von 15.708, 15.755 und 15.827 Punkten zurückzuerobern, so könnte sich die Seitwärtsbewegung mittelfristig sogar nach oben auflösen. Hierzu wäre ein kraftvolles Überwinden der Marke von 16.000 Punkten vonnöten.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 notiert derzeit bei 4.192 Punkten. Somit befinden sich auch die europäischen Standardwerte in einer übergeordneten Seitwärtsbewegung. Setzt sich jedoch der kurzfristige Aufwärtstrend fort, sehen wir gute Chancen, dass das Zehn-Jahres-Hoch vom 13. August bei 4.242 Punkten wieder erreicht werden kann. Zudem zeigt sich in Anbetracht der traditionell schwächeren Sommerphase der Euro Stoxx 50 bislang relativ robust. Analog zum Deutschen Aktienindex (DAX) sollte auch bei den europäischen Standardwerten abgewartet werden, in welche Richtung sich die Seitwärtsbewegung auflösen wird. Zur heutigen Handelseröffnung sind moderate Kursgewinne zu verzeichnen.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 2,2 % zu. Er schloss bei 34.608 Punkten. Feiertagsbedingt sahen wir eine verkürzte Handelswoche in den USA, jeder Tag endete mit Kursverlusten, die zwar nicht dramatisch waren, sich aber auch aufsummieren. Insofern macht der September bisher seinem schlechten Ruf alle Ehre. Alle 11 Sektoren des S&P 500 verloren an Wert, wobei sich Zykliker noch relativ stabil hielten (-0,3 %), während der Immobiliensektor (-3,9 %), Gesundheit (-2,7 %) und Industrietitel (-2,5 %) zu den Verlierern gehörten. Diese Schwäche hat die Märkte abgekühlt und auch zu einem erhöhten Absicherungsdruck bei den Marktteilnehmern geführt. Insofern scheinen ein bis zwei positive Tage zu Wochenauftakt durchaus realistisch, zumal die Konsolidierung bis zur 90-Tage-Linie (aktuell bei 34.725 Punkten) geführt hat. Insofern könnte der Dow Jones zu Wochenauftakt einen Versuch unternehmen, die 50-Tage-Linie (aktuell bei 35.058 Punkten) bzw. die 38-Tage-Linie (aktuell bei 35.174 Punkte), sollte jedoch zunächst an einer nachhaltigen Rückeroberung dieser Marken scheitern. Aus unserer Sicht ist es aktuell für einen Aufbau von Risikopositionen noch zu früh, denn wir sehen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass die Konsolidierung an den US-Börsen noch nicht ganz ausgestanden ist. Eine in der Summe gesehene Konsolidierungswoche könnte jedoch für diese attraktive Einstiegsmöglichkeit sorgen. Ideal wäre eine Konsolidierung bis in den Bereich von 34.150 Punkten.

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 171,67 %-Punkten. Das Rentenbarometer startete schwach in die vergangene Woche, hinzu kam der Kontraktwechsel, der den Rentenmarkt zusätzlich belastete. Anschließend konnte sich der Rentenmarkt leicht stabilisieren. Mittelfristig ist aus unserer Sicht entscheidend, wie der Markt die anhaltende Tapering-Diskussion in den USA verkraftet und ob und in welchem Umfang Schritte in dieser Richtung erfolgen werden.

Einschätzung

Charttechnisch befinden sich Märkte wie der Deutsche Aktienindex in einer ausgeprägten Seitwärtsbewegung. Negativ zu werten ist derzeit die saisonale Komponente. Anleger sollten abwarten, bis die oben genannten Marken unter- oder überschritten werden.

Stand: 13. September 2021 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Christian Curac

Christian Curac

Der zertifizierte Chartered Financial Analyst® (CFA®) ist Mitglied des Fondsmanagement Teams. Bevor er 2019 zu der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft kam, war er als Investment Performance Analyst innerhalb der Allianz SE Gruppe tätig. Er hat einen Bachelor- und Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre von der Universität Regensburg.

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