für die Woche vom 13. – 17.11.2023
DAX
Der DAX schloss die vergangene Woche bei 15.234 Punkten und stieg im Vergleich zur Vorwoche um 0,30 %. Damit setzte sich die Erholungsbewegung der Vorwoche fort, wenngleich mit deutlich weniger Dynamik. Letztendlich folgt der DAX dem Geschehen an der Wall Street, wo es in der letzten Woche ein bullisches Kaufsignal gab. Dennoch dürfte der Wochenstart eher verhalten sein, da alle Augen auf die morgigen Inflationsdaten in den USA gerichtet sind. Charttechnisch bleibt es somit bei dem gültigen Abwärtstrend. Eine wichtige Rolle kommt dem Widerstandsbereich zwischen 15.365 und 15.660 Punkten zu. Erst über 15.660 Punkten wäre der weitere Weg Richtung 16.000 Punkten frei. Auf der Unterseite gilt, solange der DAX die 200-Tage-Linie bei 15.365 Punkten nicht überwindet, kann es jederzeit zu einer Korrektur kommen, die bis 15.100 Punkten führen kann.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 beendete die Woche mit einem Schlussstand von 4.197 Punkten, was einem Anstieg von 0,50 % im Vergleich zur Vorwoche entspricht. In Bezug auf die Sektorenentwicklung der vergangenen Woche zeigte der europäische Technologiesektor mit einem Zuwachs von 2,23 % die stärkste Performance, gefolgt vom Industriesektor, der ein Plus von 1,58 % erlebte. Hingegen verzeichneten europäische Baustoffunternehmen einen Rückgang von 3,35 % und Immobilienunternehmen einen Rückgang von 2,50 %. Zum Wochenausklang erfuhr der europäische Luxussektor nach einer Gewinnwarnung von Diageo einen spürbaren Rückgang. Von einer charttechnischen Perspektive aus erwies sich die Widerstandszone bei 4.200 Punkten sowie das 76,4 % Fibonacci-Retracement bei 4.226 Punkten erneut als schwer zu überwinden. Seit September stieß der Euro Stoxx 50 immer wieder an diese Widerstandszone und verzeichnete in der Folge tiefere Tiefs. Daher wird in dieser Handelswoche erneut besonderes Augenmerk auf diese Chartmarke gelegt. Auf der Unterseite stellt das 61,8 % Fibonacci-Retracement bei 4.062 Punkten die nächstgelegene Unterstützungszone dar. In dieser Woche berichten aus dem Stoxx Europe 600 die nachfolgenden Unternehmen ihre Quartalsergebnisse: K+S, RWE, Alstom, Nibe, Siemens Energy, Porsche, Infineon Technologies und Siemens.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones legte in der vergangenen Woche um 0,7 % zu. Er schloss bei 34.281 Punkten. Die Stärke war einmal mehr in den Megacaps konzentriert, wie ein Blick auf die Wertentwicklung einiger Indizes zeigt. Der S&P 500 (+1,3 %) und Nasdaq Composite (+2,4 %) entwickelten sich gut, während der gleichgewichtete S&P 500 sogar leicht abgab (-0,6 %) und der Small Cap Index Russell 2000 3,2 % verlor. Die besten Sektoren waren Technologie (+4,8 %) und Telekommunikations- Dienstleistungen (+2,2 %). Die Woche stand im Zeichen einiger Kommentare von regionalen US- Notenbankpräsidenten. US-Notenbankpräsident Powell bekräftigte seine Aussagen von Anfang November, dass er, falls nötig, bereit sei, die Zinsen weiter anzuheben. Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche die starken Kursgewinne der Vorwoche, ehe ein robuster Wochenausklang ihn in den Bereich der Wochenhochs führte und über das Intraday-Verlaufshochs von Mitte Oktober bei 34.153 Punkten. Damit hat der Dow Jones jetzt den Abwärtstrend erreicht (aktuell bei 34.283 Punkten), der sich seit Anfang August mit dem Verlaufshoch von Mitte September herleiten lässt. Sollte er sich in der aktuellen Woche darüber halten können, würden wir das als überraschendes Moment der Stärke interpretieren, da die US-Märkte nach den zwei guten Wochen überhitzt wirken und auch das Sentiment seitens der Marktteilnehmer viel optimistischer geworden ist. Insofern halten wir das kurzfristige Aufwärtspotenzial für begrenzt, zumal die Verlaufshochs von Mitte Juni und Anfang Juli im Bereich von 34.500 Punkten nur unwesentlich höher verlaufen. Andererseits sehen wir den Dow Jones an der 200-Tage-Linie (aktuell bei 33.830 Punkten) gut abgesichert, sollten wir einen Retest dieser Marke sehen, dann würden wir ab einem bestimmten Zeitpunkt nochmal zum Zukauf raten. Das optimistische Sentiment und die unter der Oberfläche nicht so robusten Marktstatistiken am Freitag senden erste Warnsignale, jedoch können gute Nachrichten diese Woche (Inflationszahlen, Arbeitsmarkt, Treffen Xi-Biden) dies auch überspielen.
Bund-Future
Am europäischen Rentenmarkt kam es am Freitag erneut zu erhöhtem Verkaufsdruck, nachdem EZB-Präsidentin Lagarde am Vortag in einer Rede sagte, dass im Falle des Falles die Notenbänker bereit seien, die Zinsen weiter anzuheben. Im Blickfeld steht weiter Italien. Hier unterziehen die Rating-Agenturen ihre Einstufung für das Land einer erneuten Prüfung. Fitch ließ das Rating am Freitag-Abend unverändert, Moody’s folgt diese Woche. Eine Herabstufung eines G7-Landes auf Ramschniveau wäre symbolträchtig, mit längerfristigen Auswirkungen. In der heutigen Eröffnung notiert der Bund-Future erneut unter der Marke von 130 %-Punkten. Erst bei einem Anstieg über die Marke von 130,20 %-Punkten würde sich das Chartbild aufhellen.
Einschätzung
Ob es an den Aktienmärkten zu einer Jahresendrallye kommt, ist noch offen. Vieles hängt von der Veröffentlichung der Inflationsdaten und der Reaktion der Notenbanken darauf ab. Außerdem müssen wichtige Chartmarken überwunden werden.
Stand: 13. November 2023 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.