für die Woche vom 04. – 08.03.2024
DAX
Der DAX erreichte vergangene Woche erneut ein neues Allzeithoch. Mit 17.816 Punkten gelang zwischenzeitlich ein neues Hoch, bevor leichte Abgaben einsetzten und der DAX mit 17.735 Punkten am Freitag aus dem Handel ging. Seit Jahresanfang liegt der DAX mit 5,87 % im Plus. Unter den DAX-Konstituenten geht die Performance jedoch weit auseinander. Während Werte wie Rheinmetall (+49 %), Daimler Truck (+31 %) und SAP (+24 %) den DAX seit Jahresanfang kräftig anschieben, belasten RWE (-25 %), Bayer (-15 %) und Infineon (-8 %) die Entwicklung. Charttechnisch betrachtet, hat der Durchbruch über die 17.000 Punktemarke vor zwei Wochen erhebliches Kaufinteresse freigesetzt. Nachdem sich der DAX in charttechnischen Neuland tummelt, existiert kein charttechnischer Widerstand. Sollte sich der DAX trotz der überkauften Situation am oberen Bollinger-Band weiter entlang hangeln, ergibt sich jedoch Potenzial bis zu 18.500 Punkten. Rücksetzer bis zu der 17.500 Punktemarke sollten dem DAX eine Verschnaufpause geben. Rücksetzer unter die 17.000 Punktemarke wiederum würden ein charttechnisches Verkaufssignal auslösen.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag mit einem Stand von 4.894 Punkten, was einem moderaten Anstieg von 0,45 % gegenüber der Vorwoche entspricht. Für den Monat Februar verbuchte der Euro Stoxx 50 ein beeindruckendes Plus von 4,93 %. Auf Sektorebene war der Februar von einer hohen Dispersion gekennzeichnet. Hervorzuheben ist der europäische Automobilsektor, der mit einem beachtlichen Zuwachs von 12,83 % als klarer Spitzenreiter hervorging, angeführt von signifikanten Kursgewinnen bei Volvo, Ferrari und Mercedes. Auf der Gegenseite stand der europäische Immobiliensektor, der unter dem Druck steigender Zinsen litt und im Februar einen Rückgang von 7,81 % zu verzeichnen hatte. Das Chartbild des Euro Stoxx 50 zeigt seit den letzten Wochen eine weitgehend unveränderte Entwicklung. Der Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt, allerdings gibt es Anzeichen für ein nachlassendes Momentum und die gängigen Momentum-Indikatoren deuten einheitlich auf eine deutlich überkaufte Marktsituation hin. Die Marktbreite flacht zudem ab. Auf der Unterseite bildet die ehemalige Widerstandszone bei 4.750 Punkten im Falle eines Rückgangs eine charttechnisch solide Unterstützungszone. In dieser Handelswoche berichten unter anderem: Evonik, Henkel, Thales, Bayer, Deutsche Post, Hugo Boss, Merck KGaA, Continental, Brenntag und Deutsche Lufthansa. Makroökonomisch betrachtet, richtet sich der Fokus in dieser Woche auf die EZB-Sitzung am 7. März 2024.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche leicht und gab 0,1 % ab. Er schloss bei 39.087 Punkten. Er litt unter der schwachen Entwicklung seines größten Index-Gewichts United Healthcare, nachdem eine kartellrechtliche Untersuchung gegen das Unternehmen eingeleitet wurde. Die marktbreiten Indizes S&P 500 (+0,9 %), Nasdaq Composite (+1,7 %) und Russell 2000 (+3,0 %) waren hingegen robust. Halbleiter-Aktien wurden stark nachgefragt in der vergangenen Woche. Der Sektor legte um 6,8 % zu. Durch die Konsolidierungswoche droht der Dow Jones erneut unter den flacheren Aufwärtstrend zu rutschen, der sich aus dem Tief Ende Oktober 2023 und der Konsolidierungsphase von Mitte Februar ableiten lässt. Dies müsste als ernstzunehmende Warnung interpretiert werden. Kurzfristig hat der Dow Jones aus unserer Sicht nochmals die Chance diesen Trendkanal zu halten. Wir sehen das maximale Aufwärtspotenzial bestenfalls im Bereich von 39.600 Punkten. Angesichts zunehmend überkaufter Indikatoren ist unser wahrscheinlichstes Szenario ein Bruch dieses mittelfristigen Aufwärtstrends. Zunächst sollte der kurzfristige, noch flachere Aufwärtstrend, der sich aus den Tiefs von Mitte Januar 2024 und Mitte Februar 2024 herleiten lässt, anhalten. Aber letztendlich erwarten wir, dass der Dow Jones auch diese Unterstützung bei 38.765 Punkten nach unten durchbrechen. Die Gründe für unsere Vorsicht sind dieselben wie in der vergangenen Woche. Unter der Oberfläche zeigen die US-Indizes eher ein distributives Verhalten, negative Divergenzen sind die Folge davon und signalisieren aus unserer Sicht eine anstehende Konsolidierungsphase. Weitere Unterstützungen sehen wir bei der 38-Tage-Linie, die aktuell bei 38.389 Punkten verläuft. Die Konsolidierungsphase von Mitte Dezember bis Mitte Januar verläuft mit 37.754 – 37.476 Punkten nur wesentlich darunter, gefolgt vom Allzeithoch von Anfang 2022 bei 36.954 Punkten. Wir raten dazu, die Rallye auf dem aktuellen Niveau nicht zu jagen und sehen eine sich entwickelnde größere Konsolidierung in der Entstehungsphase.
Bund-Future
Der Bund-Future beendete die vergangene Handelswoche bei 132,35 %-Punkten und verlangsamt seinen Abwärtstrend seit Jahresanfang. Der Bund-Future erreichte vergangene Woche ein neues Jahrestief, bevor er sich erholte und zum Wochenende in die Unterstützungszone um die 132 %-Punkte zurückkehrte. Diese Entwicklung deutet auf eine kurzfristige Aufwärtsbewegung hin. Ein Durchbruch unter die 132 %-Punktemarke ist charttechnisch gefährlich und würde Erinnerungen an den September 2023 aufkommen lassen, als der Bund-Future bis auf 127 %-Punkte fiel. Die in der Vorwoche veröffentlichten Inflationsdaten in Europa stiegen um 2,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat an und lagen 0,2 % unter den Zahlen aus dem Januar. Trotz des Rückgangs in der Inflationsdynamik konnte der Bund-Future kaum davon profitieren, da der Rückgang unter den Erwartungen der Analysten lag. In dieser Woche richtet sich der Blick auf den EZB-Zinsentscheid am Donnerstag, bei dem die Leitzinsen unverändert bleiben dürften.
Einschätzung
Bei näherer Betrachtung der globalen Aktienmärkte, die von einem Allzeithoch zum anderen jagen, ist deutlich zu erkennen, dass die Hausse die Hausse nährt. Diese Eigendynamik lässt sich fundamental nur bedingt erklären, könnte jedoch momentumgetrieben weiter gehen, bevor eine sicherlich notwendige Konsolidierung in Gang kommt.
Stand: 04. März 2024 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.