Für Anleihenanleger zeichnen sich Chancen ab
Im Januar haben wir vorhergesagt, dass wir uns möglicherweise für einen etwas längeren Zeitraum auf höhere Zinsen einstellen müssen. Die Entwicklung seitdem scheint unsere Prognose zu bestätigen: Der Rentenmarkt preist nur noch drei Zinssenkungen in den USA ein. Das entspricht auch der Erwartung der amerikanischen Notenbank. Der Markt erwartet noch eine erste Zinssenkung für Juni, aber nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 55 %. Auch in Europa geht der Zinsmarkt mittlerweile nur noch von vier Zinssenkungen im Verlauf des Jahres aus und nicht mehr von sechs, wie bisher.
Die bisherigen Zinssenkungserwartungen sind ein Grund, weshalb Anleihen dieses Jahr bislang eher weniger gut gelaufen sind. Hier zeichnet sich aber gerade eine Trendwende ab. Wer meint, den Zug auf der Rentenseite beim letzten Mal verpasst zu haben, findet nun wieder attraktivere Einstiegsniveaus vor. Anleger, die mit einem Investment in dieser Anlageklasse liebäugeln und im vergangenen Jahr den Einstiegszeitpunkt verpasst haben, können nun schon einmal damit beginnen, erste Positionen aufzubauen.
Die Anzeichen für mögliche Gewinne sind durchaus da: Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen hat sich seit Ende Dezember von 3,8 % wieder auf 4,3 % verbessert und auch 10-jährige deutsche Staatsanleihen rentieren aktuell wieder bei etwa 2,5 % gegenüber 1,9 % im Dezember.
Das Hauptaugenmerk der Märkte liegt derzeit auf den nächsten Inflationsdaten, vor allem aber auf der US-Zentralbanksitzung am 20. März 2024. Angesichts heiß gelaufener Aktienmärkte und einer bislang solide laufenden Wirtschaft könnten dort die Zins-Zügel noch einmal etwas angezogen werden. Das ist gut für Anleihenanleger: Wird die Fed wieder etwas restriktiver, dann wäre ein erneuter Anstieg der Renditen die Folge – und entsprechend fallende Anleihenkurse. Spätestens dann sollten Anleger diese Zinsniveaus mitnehmen und ihre Anleihenposition aufstocken.