Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 23. – 27.09.2019

DAX

Vor der Bekanntgabe einer erneuten Zinssenkung in den USA durch die Fed hielten sich die Anleger spürbar zurück, bevor zum Wochenschluss erneut Kauflaune aufkam. Der DAX ging quasi unverändert aus der letzten Handelswoche. In der heutigen Eröffnung geht es mit den Kursen deutlicher nach unten. Die angebliche Abreise einer chinesischen Handelskommission aus den USA schürt neue Sorgen im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit. Charttechnisch scheint der DAX derzeit bei rund 12.500 Punkten gedeckelt zu sein. Mit dem heutigen Rückfall in den Bereich um 12.300 Punkten hat er zugleich seinen sehr steilen Aufwärtstrend seit Mitte August gebrochen. Sollte dies auf Schlusskursbasis bestätigt werden, könnte zumindest kurzfristig der Abwärtdruck anhalten und den Index bis an die 90-Tage-Linie bei aktuell 12.117 Punkten führen. Auf der Oberseite ist ein Anstieg über die Marke von 12.500 Punkten notwendig, damit das bisherige Jahreshoch bei 12.656 Punkten erreicht werden kann.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit 3.571 Punkten aus dem Handel und lag somit im Vergleich zur Vorwoche 0,5 % höher. Der Euro Stoxx 50 ließ sich durch den Drohnenangriff in Saudi-Arabien sowie durch den Zinsentscheid der Fed kaum beeindrucken und erreichte in kleinen Schritten fast sein Verlaufshoch aus dem Juli bei 3.574 Punkten. Dies markiert die Widerstandslinie, die im Verlauf der Woche erstmal nachhaltig überschritten werden muss, bevor weitere Ziele ins Auge gefasst werden können. Den steilen Aufwärtstrendkanal seit Mitte August konnte der Euro Stoxx 50 in dieser Woche nicht aufrechterhalten. Dies deutet charttechnisch darauf hin, dass das positive Momentum erstmal gebrochen wurde und eine Seitwärtsbewegung eingeleitet werden könnte. Bei steigendem Verkaufsdruck bildet die 3.500 Punktemarke eine erste psychologische Unterstützungszone. Nachdem die Geldpolitik die letzten Wochen im Fokus stand, richten sich in dieser Woche die Blicke verstärkt auf Konjunkturdaten und globale Einkaufsmanagerindizes. Frische Zahlen aus dem verarbeitenden Gewerbe sowie der ifo-Geschäftsklimaindex können neue Erkenntnisse liefern, ob das aktuelle Stimmungstief überwunden wurde oder fortgeführt wird. In dieser Woche sollten die größten Kurstreiber von der Konjunkturseite kommen.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones korrigierte in der vergangenen Woche um 1,1 %. Er schloss bei 26.935 Punkten. Liquiditätsengpässe am Repo-Markt in New York sorgten für Verunsicherung. Ein Überwinden der bisherigen Jahreshochs bei 27.399 Punkten scheint ohne vorherige Konsolidierung nicht möglich. Zudem könnten sich die 27.000-er Marke als Distributionslevel erweisen, was sich in absehbarer Zeit zeigen sollte. So gehen wir aktuell davon aus, dass wir auf der Oberseite nicht viel verpassen und der Dow Jones in dieser Woche eine Konsolidierungswoche zeigen sollte. Schön wäre es, wenn der Dow das Gap bei 26.500 Punkte schließen würde, um im Anschluss daran doch noch einmal versuchen würde, neue Hochs zu markieren. Bei positiven Nachrichten bezüglich einer potenziellen Entschärfung des Handelsstreits zwischen USA und China würden wir aktuell eher verkaufen.

Bund Future

Der Bund Future notiert aktuell bei 174,29 Punkten. Das Rentenbarometer hat sich somit im Wochenvergleich erholen können. Positiv zu werten ist der Anstieg über die 55-Tage-Linie bei 173,41 Punkten. Der nächste Widerstand befindet sich bei 174,52 Punkten. Die technischen Indikatoren sind in der Summe leicht positiv zu werten. Unterstützungen befinden sich bei 172,65 und 172,18 Punkten.

Einschätzung

Aus kurzfristiger Sicht wirken die Börsen auf uns müde. Wir halten das Aufwärtspotenzial aktuell für begrenzt. Kursgewinne nach einer Konsolidierung sollten aus unserer Sicht wahrscheinlich zu einer defensiveren Ausrichtung genutzt werden.

Stand. 23. September 2019- Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Christian Barth

Christian Barth

Der Diplom-Betriebswirt (FH) und Bankkaufmann ist seit 1998 bei der Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft beschäftigt. Im Fondsmanagement verantwortet er drei Dachfonds sowie die Analyse von zahlreichen Aktien-, Renten- und Immobilienmärkten.

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