Luft ablassen an den Märkten gegen die Blasenbildung

Fürst Fugger Privatbank sieht noch keine Kaufkurse

Die Kursverluste der vergangenen Woche haben viele Anleger verunsichert – insbesondere der Rücksetzer bei den Tech-Werten. Für Marko Behring, Leiter Asset Management der Fürst Fugger Privatbank, kam er jedoch nicht überraschend: „Wir werten den Rücksetzer als gesunde Entwicklung.“ Er und seine Kollegen hatten in den letzten Wochen darauf hingewiesen, dass sich an den Märkten auch Potenzial für Rückgänge aufgestaut hatte. „Wir sehen jetzt eher eine gesunde Korrektur, die sogar die Grundlage für langfristig weiter steigende Kurse schaffen kann,“ so Behring.

Nach dem sehr guten August habe man an der Schwelle zur Euphorie gestanden und das, so Behring, sei immer eine etwas kritische Situation: „Die Tatsache, dass nun etwas Luft abgelassen wurde, hat sogar dazu beigetragen, dass der Markt nicht in einen Blasenmodus übergeht, der dann wirklich gefährlich werden kann,“ meint Behring. Als Anleger mit Blick für fundamentale Fakten sehe die Privatbank die jüngste Bewegung daher eher als eine Rückkehr zur Rationalität an.

Die Preisfrage lautet: Sind das schon Kaufkurse?

Hier äußert sich Marko Behring zurückhaltend und sieht dies aus den Fundamentaldaten nicht als gerechtfertigt an. Stattdessen spreche viel für einen Seitwärtsmarkt. „Selbst wenn man nur die Wachstumsraten von vor der Krise anlegt, sind viele Titel schon sehr weit gelaufen,“ gibt Behring zu bedenken. „In diese Bewertungen müssen sie noch hineinwachsen. Kaufkurse sehen wir daher erst bei einem weiteren Rückgang der Aktienkurse.“ Den würde er beispielsweise dann sehen, wenn der S&P 500 auf zehn Prozent unter dem Hoch zurückgehen sollte.

Hinzu kommt ein Faktor, auf den Behring und seine Kollegen auch schon verschiedentlich hingewiesen haben – die sogenannte „Sektor-Rotation“, also eine gewisse Verlagerung des Anlegerinteresses hin zu Value- und Dividendentitel mit etwas Nachholpotenzial in der Bewertung. „Wir haben diese Rotation auch in der jetzigen Korrekturbewegung gesehen,“ erläutert Behring. „Es ist gut denkbar, dass sie der bereits laufenden Rotation noch weiter Schub verleiht.“

Was bedeutet dies für die Depots der Anleger?

Die Fürst Fugger Privatbank hat in ihren Vermögensverwaltungsmandaten bereits im Verlauf der letzten Monate auf diese Entwicklung reagiert. Marko Behring erläutert: „In unseren Depots haben wir gut gelaufene Positionen im Tech-Bereich um Value- und solide Dividendentitel ergänzt.“

Foto Marko Behring

Marko Behring

Leiter Asset Management. Nach seinem Studium der Betriebswirtschafslehre und einer Tätigkeit bei einem Hamburger Bankhaus trat er 2011 in die Fürst Fugger Privatbank ein. Er ist Teil des Managementgremiums des FFPB Global Flex und des FFPB Konservativ und zudem verantwortlich für die Verwaltung von Spezialmandaten.

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