Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 16. – 20. Dezember 2019

DAX

Der DAX hatte am Freitag nach einer freundlichen Woche zunächst den Ausbruch aus der Seitwärtsrange nach oben geschafft. Allerdings konnte dieser nicht gehalten werden. Bereits in den zurückliegenden Wochen war ein ähnliches Verhalten beim Ausbruch aus dem Seitwärtsband nach unten erkennbar. In der heutigen Eröffnung startet der DAX mit weiteren Kursgewinnen oberhalb des Bereichs von 13.300 Punkten. Zugleich gibt der MACD-Indikator ein frisches Kaufsignal. Ob trotz der positiven Vorgaben der Ausbruchsversuch zum Wochenstart nachhaltig sein wird, bleibt daher abzuwarten. Die Zyklik würde zumindest für eine anhaltende Jahresendrallye sprechen. Der Widerstand bei 13.374 Punkten bleibt weiterhin bestehen und erfordert frische Impulse, um durchbrochen zu werden. Die erste Unterstützungszone bei der 20-Tage-Linie (13.171 Punkte) bleibt weiterhin bestehen. Unterhalb dieser Marke sind Kursbewegungen bis zur zweiten Unterstützungszone bei ca. 12.990 Punkten (Hoch aus dem Oktober) möglich.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit 3.731 Punkten aus dem Handel und legte auf Wochensicht +1,06 % zu. Die wirtschaftspolitischen Ereignisse der letzten Woche lassen sich als durchaus positiv zusammenfassen und führten zu einem neuen Jahreshoch. Die Zentralbanken haben bestätigt, ihre lockere Geldpolitik weiterzuführen, die Parlamentswahlen in Großbritannien haben die Tories mit großer Mehrheit gewonnen, wodurch sich das Risiko eines harten Brexits gesenkt hat und China und die USA konnten sich auf einen ersten Deal verständigen, wodurch die geplanten Zollerhöhungen am 15.12.2019 erstmal aus der Welt sind. In Anbetracht der unberechenbaren Verhandlungsführung von Donald Trump muss das jedoch nicht in Stein gemeißelt sein. Charttechnisch verlief die Woche ebenfalls positiv, da der Euro Stoxx 50 den Widerstand bei den Oktober-Hochs bei 3.708 Punkten auf Schlusskursbasis durchbrechen konnte und ein Jahreshoch erzielte. Das nächste kurzfristige Kursziel auf dem Weg zu der 3.800er-Marke ist das amtierende Intraday-Jahreshoch bei 3.765 Punkten. Die Unterseite darf jedoch nicht aus den Augen verloren werden. Kurzfristige Rücksetzer bis zu der 3.700-er Marke sind zu erwarten. Kurseinbrüche bis zu der relativ stabilen Unterstützungszone bei ca. 3.570 Punkten wären in einem Worst-Case-Szenario auch noch möglich. Insgesamt scheint aus fundamentaler und charttechnischer Perspektive das Feld für eine Jahresendrally bestellt zu sein, jedoch sei zu berücksichtigen, dass der Markt aufgrund sinkender Handelsvolumina anfällig für Überreaktionen wird.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones legte in der vergangenen Woche um 0,4 % zu. Er schloss bei 28.135 Punkten. Intraday konnte sogar ein neues Allzeithoch bei 28.291 Punkten erreicht werden, allerdings konnte er sich nicht darüber halten. Wir sehen gerade zum Wochenauftakt noch etwas Luft nach oben für weitere Kursgewinne, das Allzeithoch vom 27.11.2019 bei 28.175 Punkten stellt den nächsten Widerstand dar und könnte heute geknackt werden. Der kurzfristige Trend ergibt ein Kursziel im Bereich von 28.370 Punkten. Sollte dieser überwunden werden, dann lässt sich ein Trend bis in den Bereich von 28.600 Punkten ableiten. Wir halten es nach wie vor für unwahrscheinlich, dass sich der Dow Jones ohne vorherige Konsolidierung längerfristig über der 28.000-er Marke halten wird, wir erwarten zuvor weitere Konsolidierungsarbeit. Die US-Börsen sind aktuell sehr selektiv und die Rallye wird inzwischen von den Marktteilnehmern angenommen (Kontraindikator). Auf der Unterseite stellt das bisherige Allzeithoch von Mitte Juli 2019 bei 27.399 Punkten die nächste Unterstützung dar, gefolgt vom Bereich bei 27.250 Punkten. Aller Euphorie zum Trotz, insbesondere im Hinblick auf die eigentlich positive Saisonalität, gehen wir aktuell davon aus, dass wir auf der Oberseite nicht viel verpassen und derzeit die Risiken überwiegen.

Bund-Future

Die Entspannung im US-chinesischen Handelskonflikt sowie das klare Votum für einen geregelten Austritt aus der EU in Großbritannien sorgte beim Bund-Future zum Wochenschluss für anfänglich starke Abgaben. Der Future fiel bis 170,75 bevor er sich im weiteren Handelsverlauf wieder über die Marke von 172 hieven konnte. Die seit Oktober bestehende Widerstandslinie bei aktuell 172,83 bleibt intakt und auch der seit September vorherrschende Abwärtstrend bleibt bestehen. Erst ein Anstieg über die 38-Tage-Linie bei 172,64 einhergehend mit einem Anstieg über die vorgenannte Widerstandslinie würde weiteres Potential bis 173,30/60 eröffnen.

Einschätzung

Der Ausbruch aus der länger anhaltenden Seitwärtsrange eröffnet die Chance auf eine Jahresendrallye. Zugleich spricht die Zyklik für weitere Kursgewinne.

Stand: 16. Dezember 2019 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Norbert Frey

Norbert Frey

Leiter Fondsmanagement. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften war er bei Banken und Versicherungen tätig und verfügt über eine mehr als 30-jährige Berufserfahrung.

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