für die Woche vom 07. – 10. Januar 2020
DAX
Noch am ersten Handelstag des neuen Jahres sah es so aus, als könnte der DAX an sein zuletzt gezeigtes Momentum anknüpfen und seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Allerdings sorgte die Politik erneut dafür, dass dieses Szenario zumindest kurzfristig nicht eintrat. Die Anleger zeigten sich äußerst nervös und sorgten Dank massiver Abgaben für einen spürbaren Rücksetzer beim DAX. Gestern wurde phasenweise die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten unterschritten, bevor der Index nach oben drehen konnte. In der heutigen Eröffnung geht es mit den Kursen weiter aufwärts. Zu begründen ist dies damit, dass sich die Eskalation im Nahen Osten zumindest nicht weiter verschärft hat. Dank der gestrigen Erholung bleibt die seit Oktober etablierte Seitwärtsrange zwischen 13.000 und 13.425 Punkten intakt. Um das obere Band der aktuellen Range verlassen zu können, muss der Widerstand bei 13.374 Punkten überwunden werden. Sollte sich die Krise zwischen den USA und dem Iran weiter zuspitzen, sind Kurse unterhalb der Unterstützungszone bei ca. 12.990 Punkten (Hoch aus dem Oktober) rasch erreichbar. Erst bei rund 12.500 Punkten würde der DAX eine deutliche Unterstützung erfahren.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am 30.12.2019 mit einem Punktestand von 3.748 Punkten aus dem Handel und konnte das vergangene Jahr mit einem beeindruckenden Kursplus von 25,40 % abschließen. Das ist der höchste Jahresgewinn seit 1999. Die Kursgewinne zum Jahresanfang waren nur von kurzer Dauer, nachdem durch die gezielte Ermordung eines iranischen Generals durch die USA eine Eskalation des Konflikts im Nahen Osten befürchtet wird. Der technische Aufwärtstrend der letzten Wochen wurde erstmal gestoppt und bleibt aus technischer Sicht fragil. Eine Stabilisierung des Kurses über die 20-Tage-Linie bei 3.745 Punkten wäre in Anbetracht der gegenwärtigen Unsicherheit ein Erfolg, wobei auch von kurzfristigen Rücksetzern unter die 3.700 Marke auszugehen ist. Bei Verschlechterung der Nachrichtenlage müsste mit Abgaben in Richtung 3.570 Punkte gerechnet werden. Die gestern veröffentlichten Gesamtmarkt-Einkaufsmanagerindizes von Markit sind graduell besser als erwartet ausgefallen, wodurch die Abwärtsbewegung im Euro Stoxx 50 gemildert wurde. Die wirtschaftlichen Aktivitäten im Dezember haben sich somit robuster als allgemein angenommen entwickelt.
Dow Jones Industrial
Das neue Jahr startete in den USA mit höherer Volatilität, aber insgesamt gesehen mit einer Aufwärtsbasis. Gleich am ersten Handelstag im neuen Jahr wurde ein neues Allzeithoch bei 28.873 Punkten markiert, das seitdem Bestand hat. Dieses Level bildet die obere Begrenzung des Trends dar, der sich aus den Verlaufshochs von Mitte April und Mitte Juli 2018 ableiten lässt. Die folgenden beiden Handelstage eröffnete der Dow Jones deutlich tiefer, konnte sich innerhalb des Handelsverlaufs jedoch erholen. Ein Erreichen des Allzeithochs erscheint im weiteren Verlauf in dieser Woche möglich, jedoch sollte das inzwischen sehr optimistische Sentiment das Aufwärtspotenzial deckeln. Insofern gehen wir davon aus, dass sich der Dow Jones eher Richtung der 38-Tage-Linie (aktuell bei 28.119 Punkte) orientieren wird. Die Statistik signalisiert für die Wertentwicklung in 2020 ein positives Zeichen, nach so einem dynamischen Anstieg wie letztes Jahr sollte auch 2020 in der Summe ein gutes Börsenjahr werden. Zunächst halten wir das Aufwärtspotenzial jedoch für begrenzt und raten eher zu einer defensiven Positionierung. Nach dem guten Verlauf in 2019 scheint der Dow Jones zusehends reif für Gewinnmitnahmen.
Bund-Future
Die Rentenmärkte sind gut in das neue Jahr gestartet. Vor allem der Konflikt zwischen den USA und dem Iran sorgte für steigende Rentenkurse. Aktuell notiert der Bund-Future bei 171,98 Punkten. Negativ zu werten ist, dass sich auch die Inflationserwartungen vor allem durch steigende Ölpreise erhöht haben. Insofern gibt es von fundamentaler Seite keine Unterstützung für den Rentenmarkt. Die nächsten Widerstände befinden sich bei 172,99 und 173,61 Punkten. Unterstützungen lokalisieren wir bei 171,59 und 171,10 Punkten.
Einschätzung
Aus technischer Sicht überwiegen kurzfristig die Risiken. Erst mit einer Beruhigung im Nahen Osten können die Börsen ihr Momentum für weitere Kursgewinne nutzen.
Stand: 07. Januar 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.