für die Woche vom 23. – 27. März 2020
DAX
Die internationalen Kapitalmärkte befinden sich weiter im Krisen- und Panikmodus. Der Versuch am Freitag etwas Entspannung in den Handel zu bringen ist mit dem Börsenschluss der US-Märkte bereits wieder verpufft. Hinzu kommt, dass die amerikanischen Aktienmarkt-Future zum Wochenstart erneut tief rot notieren. Der Wochenauftakt wird daher auf erneut niedrigerem Niveau starten. Die aus unserer Sicht entscheidende Marke dürfte beim DAX der Bereich um 8.000 Punkte darstellen. Ein Blick auf den langfristigen Chart unterstreicht die Bedeutung der Kernunterstützung aus dem Tief vom Oktober 2014 bei 8.355 Punkten sowie den alten Ausbruchsmarken von 2007 und 2000 bei 8.152/8.136 Punkten. Sollte der DAX unter die Marke von 8.000 Punkten rutschen, dürfte sich der Abwärtsdruck nochmals verstärkten und den DAX Richtung 6.500 Punkten führen. Auf der Oberseite würde sich das Chartbild erst bei einem Anstieg über das Tief aus dem Jahr 2018 bei 10.279 Punkten leicht aufhellen. Der DAX notiert mittlerweile unter der Marke von 8.500 Punkten und ist nur noch einen Wimpernschlag von den Hochs aus den Jahren 2000 und 2007 entfernt. Technisch betrachtet, befindet sich der Dax in einem dynamischen Abwärtstrend und weitet die Korrekturbewegung heute nach unten aus. Aufgrund des starken Verkaufsdrucks sind weitere Kursverluste möglich, sodass wir unsere defensive Positionierung beibehalten.
Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 2.586 Punkten aus dem Handel und erlitt auf Wochensicht einen im Vergleich zu den Vorwochen relativ geringen Verlust von -1,47 %. Auf Jahressicht kumuliert sich nun der Kursrückgang auf knapp 33 %. Die Zentralbanken und Regierungen dieser Welt stemmen sich mit beispielslosen Hilfs- und Eindämmungsmaßnahmen dem Coronavirus entgegen. Eine Entspannung auf den globalen Aktienmärkten ist jedoch wahrscheinlich erst dann zu erwarten, wenn die exponentiell ansteigenden Infektionszahlen sinken und sich die Entwicklung eines Impfstoffes in einem aussichtsreicheren Stadium befindet. Charttechnisch betrachtet zeigte der Euro Stoxx 50 zum Wochenabschluss mit zwei aufeinander folgenden positiven Tagen erste Anzeichen einer leichten Erholung, die eine Stabilisierung innerhalb einer weiteren Trading-Range einleiten könnte. Wie die Markteröffnung heute Morgen jedoch verdeutlicht, kann in diesen volatilen Handelsphase eine erste temporäre Stabilisierung jedoch schnell wieder vorbei sein. Aus fundamentaler Perspektive sind wirtschaftliche Prognosen in Zeiten, in der das globale wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben immer weiter zurückgefahren wird, mit sehr hoher Unsicherheit verbunden, sodass wir unsere defensivere Positionierung wie in den Vorwochen beibehalten.
Dow Jones Industrial
Die Volatilität blieb auch in der vergangenen Woche auf extrem hohem Niveau und auch in dieser Woche wird dieser Trend anhalten. Der Dow Jones verlor 17,3 % und schloss bei 19.174 Punkten. Inzwischen deutet sich an, dass die aktuelle Krise noch tiefer als die Finanzkrise in 2008 werden könnte. Damals schrumpfte die US-Wirtschaft im 4. Quartal um 8,4 %, inzwischen rechnet die Investmentbank Morgan Stanley für das 2. Quartal mit einem Einbruch des US-BIP um ca. 30 %. Diese Zahl erscheint wie ein Worst-Case-Szenario. Es erscheint logisch, dass diese Zahl an den Börsen sehr wahrscheinlich noch nicht eingepreist wäre. Je länger die Unsicherheit andauert, desto geringer erscheint die Wahrscheinlichkeit auf eine erhoffte V-förmige Erholung und das, obwohl die Zentralbanken und auch die Regierungen inzwischen „all-in“ mit ihren Chips sind, zumindest nach herkömmlichen Maßstäben. Auch heute werden wir eine deutlich negative Handelseröffnung sehen. Dennoch sehen wir Tendenzen, dass der Verkaufsdruck an den US-Börsen nachlässt, was wir als erste Tendenzen des Versuchs einer Bodenbildung interpretieren. Im Bereich von 18.000 Punkten befinden sich Unterstützungen aus 2015 und 2016.
Bund-Future
Die konzertierten Maßnahmen der wichtigsten Notenbanken zeigten zum Wochenschluss durchaus Wirkung und sorgten für eine kurzzeitige Stabilisierung beim Bund-Future. Wie lange dies anhält, ist aufgrund der vor allem in Europa und aktuell in den USA ansteigenden Fallzahlen fraglich. Die heute Nachmittag in den USA anstehenden Konjunkturdaten dürften klar auf Rezession hindeuten und den Trend zu latent sicheren Rentenanlagen unterstützen. Charttechnisch könnte die Aufwärtsbewegung beim Bund-Future anhalten, allerdings sprechen divergente Entwicklungen bei gewissen Indikatoren (MACD und DMI) dagegen. Ein Test des Tiefs vom 19. März bei 167,94 würde weiteren Abwärtsdruck erzeugen. Auf der Oberseite besteht aktuell Spielraum bis 172,90.
Einschätzung
Der DAX notiert im Bereich von 8.500 Punkten und ist nur noch einen Wimpernschlag von den Hochs aus den Jahren 2000 und 2007 entfernt. Technisch betrachtet, befindet sich der DAX in einem dynamischen Abwärtstrend. Die Gefahr besteht, dass sich die Korrekturbewegung nach unten ausweitet. Aufgrund des starken Verkaufsdrucks sind weitere Kursverluste möglich, sodass wir unsere defensive Positionierung beibehalten.
Stand: 23. März 2020 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.