Technischer Aktien- und Rentenmarktkommentar

für die Woche vom 26. – 30. Juli 2021

DAX

Was für eine Handelswoche: zu Beginn der letzten Woche tauchte der Deutsche Aktienindex kräftig ab und fiel auf den tiefsten Stand seit rund zwei Monaten. Doch anders als gedacht erholte sich der DAX von dem Rückschlag verhältnismäßig schnell. Im Wochenvergleich konnte sogar ein Plus von 0,8 % verzeichnet werden. Somit bleibt es bislang unverändert bei der übergeordneten Seitwärtsbewegung. Die obere Begrenzung dieser markiert das Allzeithoch bei 15.810 Punkten. Die Untergrenze befindet sich bei 15.300 bzw. 14.816 Punkten. Bei einem nachhaltigen Bruch dieser Marken ist mit einer kräftigen Bewegung zu rechnen. Die technischen Indikatoren sind positiv zu werten. Somit erscheint in dieser Woche ein Test des Allzeithochs im Bereich des Möglichen zu liegen.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 ging am Freitag mit einem Punktestand von 4.109 Punkten aus dem Handel und legte auf Wochensicht 1,83 % zu. Nach dem deutlichen Kurseinbruch am Montag der vergangenen Woche, von dem insbesondere die wertorientierten und zyklischen Sektoren betroffen waren, konnten sich diese schnell wieder erholen und kräftig zulegen. Der europäische Finanzsektor legte auf Wochensicht 4,61 % und der Tourismussektor 3,43 % zu. Am schwächsten entwickelten sich der europäische Energiesektor mit einem Kursverlust von -0,97 %. Charttechnisch betrachtet, relativiert die dynamische Gegenbewegung nach dem deutlichen Kurseinbruch, der den Index intrady auf 3.904 Punkte drückte, den seit sechs Wochen vorherrschenden negativen Trend. Der Euro Stoxx 50 befindet sich aktuell auf einem neuralgischen Niveau, von dem sowohl ein Ausbruch in Richtung 4.165 Punkten möglich ist, das aufgrund des positiven Momentums durchaus wahrscheinlich ist. Mit einem RSI von 55 ist aktuell noch Luft nach oben. Von diesem Niveau könnte aber auch wie Mitte Juni eine volatile Konsolidierungsbewegung mit negativem Trend ausgehen. Fundamental betrachtet, erwarten uns zahlreiche Quartalsergebnisse diese Woche. Insbesondere in den USA berichten 165 S&P 500 Unternehmen diese Woche, darunter auch Alphabet, Amazon, Apple und Microsoft. In Europa berichten diese Woche Schwergewichte wie BASF, Volkswage, Airbus, Deutsche Börse und Linde.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones konnte in der letzten Woche um 1,07 % zulegen. Er schloss bei 35.062 Punkten. Interessant ist die Spanne von über 1.300 Punkten zwischen dem Tief vom 19.07 und dem Hoch vom 23.07. Der Einbruch am Montag war vor allem den sich zuspitzenden Inflationsängsten sowie der Angst vor einer erneuten Corona-Welle geschuldet. Die Fed hatte dann zur Beruhigung der Investoren beigetragen. Hinzu kommt eine sich positiv entwickelnde Berichtssaison. Der Dow Jones hat einen neuen Anlauf unternommen, die Widerstandslinie bei 35.000 Punkten zu überwinden. Zum Wochenschluss ist dies auch zunächst gelungen, ohne dass die Umsätze angezogen haben. Der MACD-Indikator verläuft noch immer mit einer Divergenz, hat aber ein Kaufsignal generiert. Somit dürfte kurzfristig eine positive Tendenz entstehen. Wichtig wäre nun, dass Aufwärtsdynamik entsteht, damit ein neues Niveau erreicht wird.

Bund-Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 176,22 %-Punkten. Der Bund-Future konnte seine Kursgewinne in der letzten Woche nach einer kurzen Korrektur weiter ausbauen und die 176 %-Punktemarke erklimmen. Seit dem Tief vom 19.05 bei 168,29 %-Punkten legte der Bund-Future somit rund 800 Basispunkte zu. Der Aufwärtstrend ist somit intakt. Trotz der freundlichen Kursentwicklung an den Aktienmärkten ging es beim Bund-Future in den letzten Tagen weiter aufwärts. Widerstände lassen sich bei 176,38 sowie 176,64 %-Punkten ausmachen. Auf der Unterseite sollte die Marke von 174,52 %-Punkten nicht unterschritten werden.

Einschätzung

Noch halten sich die Aktienmärkte erstaunlich stabil. Ein mittelfristiges Warnzeichen könnte jedoch die in einigen Indizes zu beobachtende abnehmende Marktbreite sein. Anleger sollten daher ihr Augenmerk verstärkt auf das Risikomanagement legen.

Stand: 26. Juli 2021 – Bitte beachten Sie unsere rechtlichen Hinweise.

Gemälde GL-Saal
Christian Curac

Christian Curac

Als Fondsmanager betreut Christian Curac Publikumsfonds und institutionelle Mandate und ist Mitglied des ESG-Gremiums. Bevor er 2019 zur Fürst Fugger Privatbank kam, war er als Investment Analyst innerhalb der Allianz SE Gruppe tätig und sammelte zudem Erfahrung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem finanzwirtschaftlichen Lehrstuhl. Er besitzt einen Bachelor- und Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre von der Universität Regensburg und ist CFA®-Charterholder.

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