Ist der Weg frei für eine neue Rallye?

Erholung der Aktienmärkte könnte bis in den Mai reichen

In den letzten Monaten wurden die Anleger ordentlich auf Trab gehalten. Aus den vorherrschenden Themen Leitzinsen und Inflation entwickelten sich volatile Märkte, die stets eine neue und schwer vorhersehbare Wendung parat hatten. Aus „Good News“ wurden in kürzester Zeit „Bad News“ und umgekehrt.

Nun sieht es so aus, als würde sich gerade eine Veränderung abzeichnen. Mit den Ereignissen bei den US-Regionalbanken und auf dem Schweizer Bankenmarkt scheinen die Fed und die EZB in eine neue Richtung zu denken. Zwar erhöhte die EZB die Zinsen wie geplant, allerdings wurde die zukünftige Handlungsweise neu definiert. Es wird zukünftig mehr situative Zinsentscheidungen geben. Ähnliches gilt für die Fed. Ihre Zinsschritte sind ebenfalls ins Wanken geraten – sogar stärker als in Europa.

Die Zentralbanker scheinen nicht mehr so entschlossen wie noch vor ein paar Wochen. Dies eröffnet Raum für Interpretationen. An den Zinsmärkten lässt sich bereits ablesen, was die Marktteilnehmer erwarten. Bundesanleihen und US-Staatsanleihen haben bereits eine deutliche Trendumkehr eingeleitet – zumindest temporär. Die Kurse haben sich deutlich von ihren Tiefs erholt und es ist zu erwarten, dass diese Bewegung weiter anhält. Gerade bei längeren Laufzeiten ist es in einigen Portfolios zu überproportionalen Gewinnen gekommen. Der Fokus richtet sich wieder auf den Aktienmarkt.

Geben die Zinsen tendenziell weiter nach und bleibt die Konjunktur robust, dann besteht eine hohe Chance auf eine weitere deutliche Erholung der Aktienmärkte, die bis in den Mai reichen kann. Im April gibt es keine weiteren Impulse durch die Zentralbanken. Zwar steht nach der Unruhe im Bankensektor aktuell noch die Skepsis der Anleger im Raum, allerdings dürfte diese in Kürze abklingen.

Viele Marktteilnehmer verfügen über hohe Cash-Positionen. Eine sukzessive Rückkehr in die Aktieninvestition würde auch nachhaltig für Stabilität sorgen. Es ist daher ein guter Zeitpunkt, selektiv zu investieren und die Situation der Unsicherheit zu nutzen.

Christoph Mertens

Christoph Mertens

Der Portfoliomanager ist nach seiner Tätigkeit im Vermögensmanagement für Firmenkunden in einem anderen Institut und seinem Studium der Bankbetriebslehre seit 2011 für die Fürst Fugger Privatbank tätig. In der Niederlassung Köln ist er verantwortlich für das Management von Spezialfonds und Vermögensverwaltungen für Pensionskassen, Family Offices, Arbeitgeberverbände, Spendenorganisationen, Stiftungen und Unternehmen. Außerdem ist er Teil des Managementgremiums der klassischen Vermögensverwaltung.

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